Erst rot dann blau: der wundersame Farbwechsel des Lungenkrauts

Ein Artikel von Mag. Eva-Maria Mayr | 25.02.2016 - 09:38
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© Rosel Eckstein/pixelio

Die jungen Blüten des Lungenkrautes sind kräftig rosa, doch nach ein paar Tagen werden sie violett und dann leuchtend blau. Der Farbwechsel beginnt, wenn die Blüten bestäubt werden. Dann wird der saure Zellsaft basisch und der bis dahin rote Farbstoff wird blau.

Optische Info für bestäubende Insekten
Für Insekten, die in den Blüten nach Nektar suchen wollen, heißt das "Hier war schon jemand, hier gibt es nicht mehr viel zu holen!" Meist handelt es sich dabei um Pelzbienen und Erdhummeln. Die können schon bei niedrigen Temperaturen auf Nektarsuche gehen, da ihr Pelz sie vor Kälte schützt. Dann werden sie beim Lungenkraut fündig, denn das blüht schon im März, manchmal sogar noch früher. Daher summt und brummt es in Gärten mit Lungenkraut schon, wenn der Nachbarsgarten noch im Winterschlaf liegt.

Ausbreitung dank hungriger Ameisen
Im Mai oder Juni haben sich aus den Lungenkrautblüten kleine Früchte mit Samen gebildet. Auch jetzt lässt sich das Lungenkraut von Tieren helfen: An den Samen hängen kleine fetthaltige Anhängsel, auf die Ameisen ganz wild sind. Sie schleppen sie in ihren Bau und füttern damit den Nachwuchs. Die Samen werden dabei gut verbreitet, weil viele auf dem weiten Weg bis zum Ameisenbau liegenbleiben.

Lungenkraut im Garten
Der beste Platz im Garten für das Lungenkraut ist ein schattiges bis halbschattiges Plätzchen unter Sträuchern oder Bäumen. Das kommt seinem natürlichen Standort im Wald am nächsten. Mit jungen Blättern lassen sich Salate verfeinern, größere Blätter kann man wie Spinat kochen oder in Palatschinkenteig frittieren. Die Blüten bringen bunte Farbtupfer in Kräutertopfen.

Quelle: Staeves/aid.de