Leinsamen – kleine Kraftpakete

Ein Artikel von Michaela Tebaldi/BZfE | 21.01.2020 - 11:27
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Sowohl in den Samen als auch im Öl von Leinsamen stecken wertvolle Inhaltsstoffe © Halil ibrahim mescioglu/Shutterstock

Leingewächse (Linaceae) sind eine sehr große Familie, die aus über 200 Arten besteht. Die Körner haben eine sehr lange tradition, nicht nur in unseren Breiten. Ausgrabungen haben nämlich gezeigt, dass schon bei den Trojanern Leinsamen gegessen wurden. In Amphoren wurden Reste von Leinsamen gefunden.

Kleine Körner – große Wirkung

Die Schale der kleinen Körner enthalten wertvolle Ballaststoffe, die quellfähig sind und unseren Darm in Schwung bringen. Optimal entfaltet Leinsamen seine Wirkung, wenn er leicht aufgebrochen oder geschrotet wird. Beim Verzehr von Leinsamen sollten Sie immer darauf achten, genügend zu trinken. Nur so können sie Samen quellen und die Schleimstoffe ihre volle Wirkung entfalten. Bei zu geringer Flüssigkeitszufuhr kann es zu Blähungen oder Verstopfung kommen.

Omega-3-Fettsäuren in Leinöl

Leinöl, das aus den Samen gepresst wird, besitzt einen nussigen, leicht herben Geschmack. Es ist besonders reich an Alpha-Linolensäure. Sie gehört zu den Omega-3-Fettsäuren, die der Mensch nicht selbst bilden kann, sondern mit der Nahrung aufnehmen muss. Der Anteil von etwa 55 % Alpha-Linolensäure im Leinöl ist für ein pflanzliches Öl außerordentlich hoch. Rapsöl hat beispielsweise nur einen Anteil von 10 %.
Omega-3-Fettsäuren sprechen Ernährungswissenschaftler unter anderem blutdrucksenkende und entzündungshemmende Wirkung zu. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigt sich eine besonders postitive Wirkung.   

Aufstrich, Müsli, Brotteig

Die Haltbarkeit von Leinöl ist eher kurz, da es auf Sauerstoff und Licht empfindlich reagiert. Ein dukler, kühler Platz ist also ideal.
In der orientalischen Küche speilen Leinsamen in Breien oder Suppen eine wichtige Rolle. In unseren Breiten werden die Körner gerne in Müslis und Brotteigen verarbeitet. Auch für Aufstriche oder Dips eignen sich Samen bzw. Öl. Probieren Sie z.B. einmal gekochte Erdäpfel mit Topfenausstrich und Leinöl. Ein einfaches, aber köstliches Gericht.