Staude des Jahres 2022: Hakonechloa

Ein Artikel von GMH/GARTEN+HAUS | 27.09.2021 - 16:45
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Einmal eingewachsen bildet Hakonechloa von Jahr zu Jahr eindrucksvollere Blatthorste. ’Aureola‘ lautet der Name dieser grüngelb gestreiften Schönheit, die es auf eine Wuchshöhe von 50 bis 60 cm bringt © GMH/Peter Behrens

Das Japan-Waldgras (Hakonechloa macra), auch Japangras, Japan-Zwergschilf oder Japanisches Berggras genannt, umspielt in sanften Wellen höhere Stauden und dazwischen drapierte markante Steine, umschmeichelt Bäume und Sträucher, kaschiert Beetränder und ergießt sich in eleganten Kaskaden über Treppenaufgänge und aus Pflanzgefäßen. Hakonechloa ist außerordentlich attraktiv, passt zu nahezu jedem Gartenstil und kann durch seinen gleichmäßigen, kissenartigen Wuchs sowohl als Einzelpflanze wie auch als Flächenfüller verwendet werden.

Seite an Seite mit Funkien (Hosta), Farnen, Elfenblumen (Epimedium) und anderen Blattschmuckstauden erschafft Hakonechloa atmosphärisch dichte Gartenbilder von geradezu meditativer Wirkung, die einer Auszeichnung zur „Staude des Jahres“ definitiv würdig sind. Die malerisch überhängenden Halme bilden kompakte kissenartige Blatthorste, die gegen Saisonende mit einer schönen gelblichen bis ockerfarbenen bzw. orangebraunen Herbstfärbung zusätzliche Akzente setzen. Je nach Sorte wird das Gras 35 bis 70 cm hoch.

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Wie ein eleganter Pelzkragen schmiegt sich das Japan-Waldgras um den Stamm des Kuchenbaums (Cercis) und scheint ihn an den schon kühlen Herbsttagen wärmen zu wollen © GMH/Anne Eskuche

Tipps zum Standort

Ursprünglich an den feuchten bewaldeten Berghängen des Mount Hakone beheimatet, bevorzugt das Japan-Waldgras auch hierzulande halbschattige Plätze, wo es dann erstaunlich viel Trockenheit verträgt. Je sonniger der Standort, desto feuchter sollte der Boden sein. Seine wahre Bestimmung findet dieses Gras aber tatsächlich im Halbschatten, denn hier entfalten die mehrfarbigen Spielarten des Japan-Waldgrases ihre faszinierende Wirkung.

Eine wahre Lichtgestalt ist etwa die bis zu 55 cm hohe, goldgrün schimmernde Sorte ‘All Gold’, die selbst düsteren Ecken ein freundliches Antlitz verleiht. Auch die weißgrün gestreifte Auslese ‘Albostriata’ (bis 70 cm hoch) und die gelbgrün gestreifte Sorte ‘Aureola’ (bis 60 cm hoch) bringen Licht ins Dunkel und beleben absonnige Rabatten mit ihrem extravaganten Streifenlook.

Robust und pflegeleicht

Dass Schnecken Hakonechloa trotz des saftigen Aussehens ignorieren, wird Gartenfans ebenso gefallen wie der winterliche Zieraspekt: Die so wunderbar weich und üppig aussehenden Gräserhorste halten ihre Form auch im trockenen Zustand und schmücken den Garten bis zum Neuaustrieb.

„Im Februar schneidet man das Gras bodennah zurück und kann sich dann schon bald über frische grüne Spitzen freuen. Bis sich die stattlichen Gräserpoufs wieder komplett herausgebildet haben, vergehen zwar einige Wochen, doch diese kleine Lücke lässt sich mit Zwiebelblumen hervorragend schließen“, empfiehlt Staudengärtner Klaus-Peter Manig.

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Die herbstlich verfärbten Halme und Blätter schmücken Rabatten und Gefäße bis zum nächsten Frühjahr © GMH/Bettina Banse