Knackige Zuckererbsen aus dem Garten

Ein Artikel von Christiane Bartal | 10.06.2020 - 15:47
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Im Juni beginnt die Erntezeit der Zuckerschoten bzw. Zuckererbsen. Sie sind unkompliziert im Anbau und daher auch für Gemüsebau-Anfänger geeignet
© Spring_summer/Shutterstock.com

Zuckererbsen (Pisum sativum var. saccharatum) sind leicht zu kultivieren und stellen an Boden und Witterung keine großen Ansprüche. Je nach Sorte werden sie zwischen 50 und 200 cm hoch. Vor allem bei hohen Sorten (meist alte Sorten, die seltener erhältlich sind) braucht es daher Rankhilfen (z. B. Drahtgitter, hohe Weidenzweige oder Spaliere), niedrigere Sorten kommen mit Stäben oder Zweigen aus. Idealerweise ist das Rankgerüst in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet, damit die Erbsen auf beiden Seiten ausreichend Sonne abbekommen.

Aussaat und Kultur

Zuckererbsen bevorzugen einen sonnigen Standort. Die Aussaat erfolgt Mitte März bis Ende April direkt ins Freiland, und zwar in humosem, mit Kompost verbessertem Boden in einem Abstand von ca. 5 cm, 30 cm Reihenabstand ca. 4 cm tief. Bei Frostgefahr das Beet vorübergehend mit Vlies abdecken. Um das Erntefenster zu vergrößern, lohnt es sich, in mehreren Sätzen zu säen oder Sorten mit unterschiedlicher Reifezeit zu wählen.

Tipp: Lassen Sie die Samen vor der Aussaat für 24 Stunden in zimmerwarmem Wasser quellen – das beschleunigt die Keimung.

Je nach Witterung keimen die Samen nach etwa 10 Tagen. Sind die Pflänzchen einmal gekeimt, sind sie auch nicht mehr so empfindlich: Sie vertragen dann auch kurzzeitig Temperaturen bis –4 °C. Später als Ende Mai ist die Aussaat nicht empfehlenswert, da die Pflanzen dann zu Mehltau und schlechtem Fruchtansatz neigen.

Vor allem während der Erntezeit ist eine gleichmäßige Wasserversorgung wichtig, denn die Hülsen neigen bei Hitze und Trockenheit dazu, hart zu werden und rascher Körner zu bilden.

Tipp: Als Schmetterlingsblütler (Leguminosen) eignen sich Erbsen hervorragend als Vorkultur für Starkzehrer. Mit ihren Knöllchenbakterien an den Wurzeln reichern sie den Boden mit Stickstoff an. Als Schwachzehrer sind Zuckererbsen aber auch dankbare Mischkultur-Partner mit anderen Gemüsearten wie Salat, Karotten, Kohl oder Radieschen. Mit sich selbst oder anderen Leguminosen vertragen sich Erbsen nicht gut – halten Sie daher auf dem Standort eine mindestens vierjährige Erbsen-Anbaupause ein.

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Die Zuckerschoten sind erntereif, wenn sie leicht durchscheinend sind. Bei regelmäßigem Pflücken bilden sich nach und nach weitere Hülsen © Norman Chan/Shutterstock.com

Ernte und Verarbeitung

Etwa 8 bis 10 Wochen nach der Aussaat, meist ab Juni, können die ersten Hülsen geerntet werden. Die Erntereife erkennt man daran, dass sie leicht durchscheinend sind. Besonders praktisch: Werden sie regelmäßig, also alle zwei bis drei Tage abgepflückt, bilden sich laufend neue Zuckerschoten. Zuckererbsen haben im Gegensatz zu Pal- und Markerbsen in ihrem Inneren keine faserige Pergamentschicht, sodass die ganzen Hülsen gegessen werden können, solange sich noch keine Körner gebildet haben.  

Man unterscheidet grundsätzlich zwei Formen der Zuckererbse:

  • Zucker- oder Kaiserschoten: Junge, flache Hülsen, die vor der Ausbildung der Körner geerntet werden und als Ganzes verzehrt werden. Junge Zuckerschoten, in Butter gedünstet oder glasiert, sind ein wunderbares frisches Frühsommergericht.
  • Zuckerbrech- oder Knackerbsen: Zuckererbsen mit verdickten Hülsen. Sie werden bei Milchreife des Korns geerntet. Vor dem Kochen werden sie einmal auseinandergebrochen oder -geschnitten und ansonsten wie die ganzen Hülsen zubereitet.

Ausgewählte Zuckererbsen-Sorten

‘Ambrosia’: Mittelfrühe, traditionelle Zuckererbsen-Sorte mit gutem Ertrag
‘Golden Sweet’: Gelbe Hülsen und dekorative violette Blüten
‘Schweizer Riesen’: Starkwüchsige Zuckererbsen-Sorte (bis zu 2 m), sehr große, grüne Hülsen
‘Shiraz’:
Erste Zuckererbsen-Sorte mit violetten Hülsen
‘Sugar Rae’: Zuckerbrecherbse mit klassischen grünen Hülsen
‘Opal Creek’: Einzige Knackerbse mit gelben Hülsen
‘Sugar Magnolia’: Zuckerbrecherbse mit violetten Hülsen und violetten Blüten
‘Blue Pod’: Riesenzuckererbse mit blauen Hülsen, bis zu 160 cm hoch