Zimtersatz vom Echten Gewürzstrauch

Ein Artikel von Christiane Bartal | 21.07.2020 - 13:33
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Ledrige, glänzende Blätter und bordeauxrote Blüten, die nach Erdbeeren duften – bei uns ist der Echte Gewürzstrauch eine Rarität unter den Ziergehölzen © Sergey Rybin/Shutterstock.com

Der im Südosten Nordamerikas beheimatete Echte Gewürzstrauch (Calycanthus floridus) ist auch als Nelkenpfeffer bekannt – ein Hinweis auf die nach Nelken schmeckende Rinde dieses bis zu 3 m hohen Strauches, die von den Indianern früher als Zimtersatz verwendet wurde.

Weil die Rinde jedoch auch giftige Alkaloide enthält, sollte sie nicht in größeren Mengen verzehrt werden. Wenn Sie das Geschmackerlebnis dennoch probieren möchten, schneiden Sie ab der Sommermitte bis in den Spätsommer hinein die optisch trockensten Äste heraus, schälen die Rinde ab und lassen diese an einem sonnigen Ort trocknen. Vollständig durchgetrocknet kann sie in einem luftdichten Gefäß aufbewahrt und in einer Gewürzmühle oder mit dem Mörser zu Pulver zerstoßen bzw. gemahlen werden.

Wer dem attraktiven Strauch nicht an die Rinde rücken möchte, kann sich auch einfach an den tiefroten, magnolienähnlichen Blüten erfreuen, die sich im Mai und Juni entfalten und nach Erdbeeren duften. Sie bilden einen schönen Kontrast zum glänzenden, sommergrünen Laub.

Vorsicht: Die Blüten und Früchte des Echten Gewürzstrauches sind giftig!

Standort und Pflege

Der Echte Gewürzstrauch benötigt einen halbschattigen bis sonnigen Standort, wobei Sonne Duft und Aroma fördert. An den Boden stellt er keine besonderen Ansprüche. Für die Pflanzengesundheit förderlich ist ein nährstoffreicher und feuchter Boden (mulchen!). Versorgen Sie den Strauch am besten im Frühjahr mit Kompost und Hornspänen. Gut geeignet ist auch ein leicht saurer Boden – etwa in der Nachbarschaft von Rhododendren.

Die dekorative Gehölzrarität ist robust gegen Krankheiten und Schädlinge und auch hinsichtlich Pflege unkompliziert. Lediglich in den ersten Standjahren ist ein Frostschutz aus Laub oder Reisig empfehlenswert, ausgewachsene Exemplare sind in der Regel winterhart. Von Natur aus wächst der Strauch langsam und mit einem lockeren Habitus. Im Alter, wenn die Blütenpracht spärlicher wird, kann ein Verjüngungsschnitt notwendig sein, bei dem – am besten im Spätwinter – drei bis vier ältere Äste bodennah herausgeschnitten werden.

Tipp: Nutzen Sie das Schnittgut, das ätherische Öle enthält, als natürlichen Raumduft!

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Im Mai und Juni entfalten sich die eleganten Blüten © Nick Pecker/Shutterstock.com