So bringen Sie Ihre Erdäpfel gut über den Winter

Ein Artikel von Garten+HAUS | 15.09.2010 - 13:58
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Der Zeitpunkt für die Erdäpfelernte ist ideal, wenn das Laub bereits abgestorben und die Erdäpfelschale fest ist. Die Knollen können dann zum Nachreifen noch weitere zwei Wochen in der Erde verbleiben, solange kein Frost droht © rangizzz/Shutterstock

Wichtig ist, dass die Erdäpfel in der Erde vollständig ausreifen, denn zu früh geerntete Knollen haben eine geringere Lagerdauer. Zu welcher Zeit Erdäpfel reif ist, darüber entscheiden hauptsächlich die sortentypischen Reifezeiten aber auch Faktoren wie Witterung, Boden oder Nährstoffversorgung.

Als Faustregel gilt: Erdäpfel sind dann reif, wenn das Kraut abgestorben ist, die Knollen eine feste Schale gebildet haben und sich leicht von den unterirdischen Stängeln lösen lassen. Dann können sie mit einer Grabegabel schonend ausgegraben und eingelagert werden. Spätestens vor dem ersten stärkeren Frost müssen die Erdäpfel aus der Erde.

Tipp: Sortieren Sie beschädigte Exemplare bereits bei der Ernte aus – sie eignen sich nicht für eine lange Lagerung und sollten zeitnah verarbeitet werden. Lassen Sie die Knollen zudem an einem regengeschützten Platz nachtrocknen, bevor sie eingelagert werden. Anhaftende Erde darf ruhig dranbleiben – sie schützt die Knollen vor dem Austrocknen.

Der richtige Lagerraum

  • Um die Erdäpfel möglichst lange frisch zu halten, ist ein kühler (4 bis 8 °C), aber frostfreier und trockener Lagerraum nötig. Ein unbeheizter (Erd-) Keller eignet sich dafür ideal. Tiefer als 4 °C sollte die Temperatur jedoch nicht fallen, da sich ansonsten die Stärke in Zucker umwandelt und den Geschmack beeinträchtigt. Dick in Stroh eingepackt (als Isolierung und Lichtschutz) können Erdäpfel auch beispielsweise an einem geschützten Ort im Freien gelagert werden.
  • Entscheidend ist, dass der Lagerraum abgedunkelt ist, damit die Erdäpfel nicht austreiben oder grüne Stellen bekommen. Als Behältnisse eignen sich beispielsweise Holzkisten, Weidenkörbe oder Leinensäcke – sie sind luftig genug.
  • Achten Sie darauf, dass Erdäpfel getrennt von Obst wie Äpfeln, Birnen, Zwetschken und Bananen gelagert werden, denn diese geben das Reifungsgas Ethylen ab, das die Erdäpfel schneller austreiben lässt.
  • Kontrollieren Sie das Lager regelmäßig und entsorgen Sie gegebenenfalls faule oder schimmelige Erdäpfel – bereits ein einziges faule Exemplar kann die gesamten umliegenden Knollen unbrauchbar machen.

Ausgetriebene Erdäpfel gleich entsorgen?

Häufig passiert es, dass Erdäpfel im Lager bereits austreiben. Zu hohe Lagertemperaturen und Lichteinwirkung sind die Ursache dafür. Die Ernte ist deshalb noch nicht gleich schlecht – solange die Knolle selbst noch einigermaßen fest ist, werden die kleinen Keimlinge einfach beim Schälen entfernt.

Zu viel Solanin – eine leicht giftige Substanz, die Magenschmerzen, Übelkeit und Kopfschmerzen verursachen kann – enthalten die Erdäpfel erst, wenn die Kelimlinge ca. 3 cm lang sind. Die Knollen werden außerdem zunehmend schrumpelig und verlieren an Geschmack. Stärker austreibende Erdäpfel sollten daher zur Sicherheit entsorgt werden. Auch grüne Stellen, die mit der Zeit entstehen können, sollten großzügig weggeschnitten werden.