Hydrokultur einmal im Jahr reinigen

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 24.01.2023 - 08:51
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Die pflegeleichte Hydrokultur eignet sich für praktisch alle Zimmerpflanzen. Einmal im Jahr sollte der Blähton allerdings gereinigt werden © Firn/Shutterstock

Die Kultivierung der Hydrokultur-Pflanzen in anorganischem Substrat, etwa Blähton, funktioniert nur dann problemlos, wenn über das Gießwasser regelmäßig Dünger hinzugefügt wird. Einmal im Jahr sollten außerdem die speziellen mineralischen Substrat-Kügelchen gereinigt werden. Schauen Sie sich die Pflanzen bei dieser Gelegenheit genau an: Müssen sie zurückgeschnitten werden? Sind sie gesund? Ist der Topf noch ausreichend groß? Bei Bedarf ist jetzt eine gute Zeit zum Umtopfen.

So funktioniert's:

1. Nehmen Sie die Pflanzen im Kulturtopf (das ist der wasserdurchlässige Topf) aus dem Übertopf oder der Pflanzwanne und leeren Sie das Wasser weg.

2. Reinigen Sie die Gefäße sorgfältig und spülen Sie auch den Blähton durch: Entfernen Sie zuvor braune Blätter und duschen Sie die ganze Pflanze ab, damit Staub entfernt wird und auch die Wurzeln samt Blähton durchgewaschen werden.

3. Setzen Sie die Pflanzen wieder in den Blähton. Damit sich das Substrat gleichmäßig im Kulturtopf verteilt, den Topf ein paar Mal leicht auf einen festen Untergrund stoßen oder seitlich klopfen.

4. Nach dem Umtopfen den Topf mit lauwarmem, kalkarmem Wasser bis zum Maximum der Wasserstandsanzeige befüllen. Fügen Sie dem Wasser gleich wieder Flüssigdünger bei, damit keine Lücke in der Nährstoffversorgung entsteht. Für Hydrokulturen gibt es spezielle Dünger, die gering dosiert sind und zudem in der Regel keine Düngesalze enthalten, die auskristallisieren und sich als unschöner weißer Belag am Substrat bemerkbar machen. Sie können auch normale (Grünpflanzen-)Dünger verwenden, dürfen dann jedoch nur die halbe für Erdkultur empfohlene Dosierung verabreichen.

Nicht für die Hydrokultur geeignet sind biologische Dünger: Ihre organischen Bestandteile haben im rein mineralischen Substrat nichts zu suchen und fördern Pilzbefall.

Gut zu wissen:
Wundern Sie sich über das Aussehen der Wurzeln? Durch den ständigen Kontakt mit Wasser bilden Hydrokultur-Pflanzen spezielle „Wasserwurzeln“ aus. Sie sind weniger verzweigt als normale Erdwurzeln und kommen deshalb mit der ständigen Feuchtigkeit besser zurecht, sodass Wurzelfäule bei dieser Form der Kultur kaum ein Problem ist.

Weißer Belag: Kann Blähton schimmeln?

Bildet sich weißer Belag auf dem Hydrokultur-Substrat, handelt es sich nicht um Schimmel. Und zwar aus einem einfachen Grund: Blähton ist ein anorganisches, mineralisches Material. Bei den Ablagerungen handelt es sich vielmehr um Reste der Düngesalze, die vom Gießen mit Flüssigdünger stammen. Diese sind völlig unbedenklich. Sie lassen sich verhindern, indem Sie speziellen Hydrokultur-Dünger verwenden, der genau aus diesem Grund keine Düngesalze enthält.

Kann man Pflanzen von Erd- auf Hydrokultur umtopfen?

Grundsätzlich eignet sich die Hydrokultur für praktisch alle Zimmerpflanzen. Dabei gilt: Je kleiner die Pflanze, desto feinkörniger sollte das Substrat sein. Bei Pflanzen, die bisher in organischem Substrat (Blumenerde) gewachsen sind, ist eine Umstellung zwar möglich, aber mit einem Risiko verbunden: Sie müssten zuvor unter lauwarmem fließendem Wasser gründlichst von anhaftender Erde befreit werden, damit bei der folgenden Dauerfeuchte in Hydrokultur keine Wurzelfäule entsteht.

Die Pflanzen müssen zudem ihr Wurzelsystem neu ausbilden, um sich an die geänderten Hydrokultur-Bedingungen anzupassen. Das kann mehrere Monate dauern. Bis dahin darf das Wasser nicht voll aufgefüllt werden – die Wasserstandsanzeige sollte gerade über dem Minimum sein.

Häufig zeigen auf Hydrokultur umgestellte Pflanzen plötzlich Mangelerscheinungen und ein kümmerliches Wachstum. Geschieht die Umstellung behutsam (also das Gießen nur mäßig), sollten sich diese Symptome nach einigen Wochen bis Monaten bessern.