Alpenpflanzen aussäen

Ein Artikel von Christiane Bartal | 18.12.2018 - 12:47

Die Samen von Kaltkeimern verfügen über eine Art Schutzmechanismus, der verhindert, dass die Samen zu einem falschen Zeitpunkt keimen und die winzigen Keimlinge erfrieren. Um diese natürliche Schutzbarriere aufzuheben, ist eine Kälteperiode erforderlich (unter 5 °C über mehrere Wochen).

Alpenpflanzen zählen zu diesen Kaltkeimern – sie reagieren damit auf die natürlichen Bedingungen an ihrem Naturstandort. Fällt ein Samenkorn vom Enzian im Herbst auf den Boden, keimte es also erst im Frühjahr, sobald es der winterlichen Kälte ausgesetzt war. Ganz schön intelligent, die Natur!

So gelingt die Aussaat

Neben Alpenpflanzen wie Enzian, Edelweiß, Küchenschelle und Silberdistel zählen auch u. a. Bärlauch, Eisenhut, Große Sterndolde, Scheinmohn, Waldmeister und Steinbrech zu den Kaltkeimern.

Für sie ist der Zeitraum zwischen Oktober und Jänner eine gute Aussaatzeit, denn die Samen benötigen einen mindestens 3 Wochen lang andauernden Kältereiz. Sind sie zu spät dran (oder ist die Witterung zu mild), dann stellen Sie die Aussaattöpfe einfach in den Kühlschrank.

Säen Sie die Samen idealerweise in Töpfe mit einem sandigen Aussaatsubstrat. Feuchten Sie die Erde danach gut an, damit die Samen quellen können. Stellen Sie die Töpfe ins Freie an einen regengeschützten Platz. Sobald sich die ersten Keimlinge zeigen, übersiedeln Sie die Töpfe an einen frostfreien, hellen Platz. Im Frühling können Sie die jungen Pflanzen dann in den Garten setzen.