Frauenmantel: Zauberpflanze der Alchemisten

Ein Artikel von Christiane Bartal | 30.10.2017 - 16:23

Alchemistenkraut, Frauentrost, Gewittergras, Herrgottsmäntelein, Himmelstau, Marienmantel, Marientränen, Perlkraut, Regendachl, Taublatt – die meisten der Trivialnamen deuten auf das Aussehen des Frauenmantels oder die Wassertropfen, die sich in seiner Blattmitte sammeln, bzw. die abgesonderten Tautropfen hin.

Die botanische Bezeichnung Alchemilla hat jedoch mit den Alchemisten zu tun. Sie fingen einst die Wassertropfen auf und hofften, daraus den „Stein der Weisen“ und damit wiederum Gold herstellen zu können. Besonders begehrt waren die sog. „Tautropfen“, die die Pflanze aktiv an den Blatträndern absondert („Gutation“). Die Druiden begehrten dieses „Pflanzenwasser“ und verwendeten es zur rituellen Reinigung sowie für kultische Handlungen.

Die Bezeichnung „Gewittergras“ rührt übrigens vom Glauben, dass am Haus angebrachte Kränze aus Frauenmantel vor Blitzschlag schützen – schließlich soll die Pflanze auch herannahenden Regen durch die abgesonderten Tautropfen ankündigen.