Pflanzen zum Kuscheln

Ein Artikel von Christiane Bartal | 02.09.2018 - 07:19

Zu manchen hält man besser respektvollen Abstand: Yuccapalmen, Disteln und Kakteen sind zwar ausgesprochen attraktiv, geben neugierigen Hände aber umgehend zu verstehen, dass Annäherungsversuche unerwünscht sind.

Es gibt aber auch das Gegenteil: Viele Pflanzenarten scheinen den Betrachter geradezu zum Berühren aufzufordern. Das Lampenputzergras (Pennisetum) etwa. Man kann mitunter gar nicht anders, als die herrlich fluffigen Blütenstände durch die Hand gleiten zu lassen. Es macht sich insbesondere bei Sitzplätzen gut – dort ist das Kuschelgras immer in Reichweite.

So weich, dass man am liebsten barfuß darübergehen möchte, ist der nur 15 cm hohe Bärenfell-Schwingel (Festuca gautieri) oder das gerade einmal 5 cm messende Sternmoos (Sagina subulata), die beide frischgrüne Polster bilden.

Der Reigen der sinnlichen Pflanzen zieht sich durch den ganzen Jahresverlauf: Im Frühling locken die glänzenden Blüten der Kätzchen-Weide (Salix caprea). Im Mai und Juni faszinieren die mit einem weichen Flaum versehenen Knospen zahlreicher Mohnarten, ehe sie aufbrechen und ihr temperamentvolles Inneres entblättern.

Silbrig behaart

Unter den Kuschelpflanzen finden sich zahlreiche Arten mit silbriger Blatt- und/oder Blütenfarbe sind. Ob Woll-Ziest (Stachys byzantina), Kronen-Lichtnelke (Lychnis coronaria) oder Perlkörbchen (Anaphalis), das extravagante Brandkraut (Phlomis russeliana) oder die eindrucksvolle Königskerze (Verbascum) – sie alle besitzen einen zarten silbrigen Haarflaum, der ihre Oberfläche wie feinsten Samt schimmern lässt. Wozu? Nun, der silbrige Flaum reflektiert die Sonnenstrahlen und hilft den Pflanzen dadurch, auch im Hochsommer möglichst wenig viel Wasser zu verdunsten. Meist kommen derart beflaumte Arten aus mediterranen Gebieten und kommen somit auch mit großer Hitze und sommerlicher Trockenheit bestens zurecht.