Woher kommt die Tradition der Rosenkugeln?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 24.08.2020 - 09:55
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© Kristina Kugler

Klassischerweise auf Haselnussstecken gestülpt, zieren bunte, verspiegelte Glaskugeln unsere Gärten – meist vergesellschaftet mit Rosen. Auch wenn wir Rosenkugeln eher als Dekoration ansehen, hatten sie ursprünglich eine Funktion, genau genommen sogar mehrere.

Glücksbringer und Abwehr gegen böse Geister

Damals noch „Gartenkugeln“ genannt, wurde den in venezianischen Glasbläsereien produzierten Glaskugeln im 13. Jh. eine geheimnisvolle, glücksbringende Eigenschaft nachgesagt. Im Garten zwischen Kräutern und Blumen platziert, sollten die nach allen Seiten spiegelnden Kugeln den „bösen Blick“ zurückwerfen und böse Geister von Haus und Bewohnern fernhalten. Auch als Zeichen der Fruchtbarkeit und als Schutz vor Blitzschlag wurden die gläsernen Kugeln eingesetzt. Der Schmuck zierte auch die Gärten und Hauseingänge römischer Villen, wo sie den Reichtum der Besitzer symbolisierten. Als „Rosenkugeln“ wurden die Kugeln erst in der Biedermeierzeit bezeichnet.

Selbst die Farben hatten unterschiedliche Bedeutungen: Rubinrot soll die Liebe und Treue bewahren, Achatgrün für eine reiche Ernte sorgen und Topasblau Übles und Krieg abwehren. Der Brauch, die Glaskugeln auf einen Haselnussstecken zu setzen, rührt übrigens von einer Legende, wonach die Heilige Maria auf der Flucht nach Ägypten auf einem Haselstrauch Schutz vor einem Gewitter fand.

In ländlichen Regionen hatten die Glaskugeln auch einen praktischen Nutzen: Die Lichtreflexionen sollen den Habicht davon abschrecken, sich an den Hühnern zu vergreifen. Zudem können sich im Hohlraum, der mit Holzwolle und Stroh gefüllt wird, Nützlinge verkriechen, die sich über Blattläuse hermachen.

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Diese zauberhaften Rosenkugeln wurden in der Farbglashütte Lauscha hergestellt. Bei 1.200 °C werden sie vor dem Ofen von Glasmachern nach über 150-jähriger Tradition mundgeblasen. Erhältlich sind sie in drei zarten Pastelltönen: „Flieder“, „Maiglöckchen“ und „Waldmeister“.

Durchmesser: 15 cm

Für die Anbringung im Garten verwenden Sie einen Holzstab und für einen festen Halt einen Korken, den Sie beispielsweise auch durch Alufolie ersetzen können.

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