Fledermäuse im Garten fördern

Ein Artikel von Christiane Bartal | 07.10.2020 - 10:13
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Die Zwergfledermaus ist die kleinste und häufigste in Siedlungen anzutreffende Fledermausart. Sie würde sogar in eine Zündholzschachtel passen © Miroslav Hlavko/Shutterstock.com

Rückzugsorte für Fledermäuse werden immer seltener:  Wälder mit alten Bäumen und Spechthöhlen fallen der Motorsäge zum Opfer und durch thermische Althaussanierungen oder Dachbodenausbauten verschwinden Einfluglöcher zu potenziellen Schlafplätzen. Dabei ließen sich Einflugsmöglichkeiten auch so gestalten, dass Fledermäuse Zutritt haben, aber Tauben beispielsweise nicht. Hinzu kommt das rückläufige Nahrungsangebot – Stichwort Insektensterben.

So kommt es, dass viele der 28 bei uns heimischen Fledermausarten mittlerweile in der Roten Liste der gefährdeten Säugetiere Österreichs als „gefährdet“, „stark gefährdet“ oder sogar „vom Aussterben bedroht“ eingestuft sind. Das liegt u. a. an der Tatsache, dass sie im Jahresverlauf verschiedene Sommer- und Winterquartiere benötigen: Fällt nur ein Teillebensraum aus, kann das bis hin zum Aussterben ganzer Populationen führen.

Fledermauskasten selber bauen

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Ein Fledermauskasten bietet Spaltenbewohnern Rückzugsmöglichkeiten. Wichtig ist, dass er sich nach oben hin verjüngt – das kommt dem „Engebedürfnis“ der Tiere entgegen © Krzysztof Winnik/Shutterstock.com

Einen Beitrag zum Fledermausschutz kann jeder Gartenbesitzer leisten: Neben einem naturnahen, pestizidfreien Garten, der reichlich Insektennahrung liefert, bieten Fledermauskästen zusätzliche Quartiere für spaltenbewohnende Arten wie die Zwergfledermaus, die Mopsfledermaus oder die Große und Kleine Bartfledermaus. Solche Unterkünfte können mit etwas handwerklichem Geschick auch selbst gebaut werden. Fledermäuse nutzen sie einzeln oder zu mehreren als Schlafquartier, gelegentlich richten auch die Weibchen darin die Wochenstuben ein.

Es kann jedoch Jahre dauern, bis Tiere die Unterkunft annehmen. Ein positiver Nachweis ist, wenn mäuseähnliche Kotkrümel am Boden unterhalb des Fledermauskastens liegen. Doch keine Sorge, der trockene Kot stinkt nicht und ist sogar ein hervorragender Gartendünger!

Mehr über die faszinierende Lebensweise der Fledermäuse sowie die Bauanleitung eines Fledermauskastens finden Sie in GARTEN+HAUS, Ausgabe September-Oktober 2020!