Herbstzeitlosen für den Garten

Ein Artikel von Kristina Kugler/Christiane Bartal | 09.09.2022 - 08:04
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Herbstzeitlosen passen perfekt zu niedrigen Polsterstauden und als Unterpflanzung unter lichten Gehölzen © Kazakov Maksim/Shutterstock

Die krokusähnlichen Blütenkelche der heimischen Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) erscheinen in hübschem ­Lavendelrosa, es gibt jedoch zahlreiche weitere Arten und noch viel mehr Sorten in den unterschiedlichsten Rosa- und Violett-Tönen, in reinem Weiß, aber auch zwei­farbig und selbst gefüllte Auslesen sind ­erhältlich.

Wer sich die knollige Staude in den Garten holt, wird viele Jahre Freude an dem unkomplizierten Herbstblüher haben, denn einmal an den passenden Standort ­gesetzt, neigt die Herbstzeitlose zum fröh­lichen Verwildern und bringt zum Saisonende noch einmal richtig Farbe in Staudenbeete und Rabatten.

Wann und wie pflanzen?

Im Herbst, wenn die Vielzahl der Blühpflanzen bereits verblüht ist, tritt die unkomplizierte Herbstzeitlose ins Rampenlicht. Die beste Pflanzzeit für Herbstzeitlosen ist der Hochsommer, wenn der Geophyt gerade  Sommerruhe hält. Sie können die Knollen jedoch auch später in die Erde bringen, während sie blühen oder spätestens nach der Blüte.

Setzen Sie die Knollen etwa 20 bis 30 cm tief in die Erde und lassen Sie zwischen den Pflanzen etwa 25 cm Platz, damit sie sich ausbreiten können. Denn nach der Blüte stirbt die Mutterknolle ab und aus den Seitensprossen bilden sich Tochterknollen, die im nächsten Herbst Blüten treiben. So können sich, zusammen mit erfolgreicher Selbstaussaat, an günstigen Standorten mit der Zeit größere Teppiche aus Herbstzeitlosen bilden.

Für mehr Farbe im Rasen und im Beet

Besonders schön wirkt solch eine Verwilderung in Blumenwiesen und Rasenflächen. Achten Sie jedoch im Frühling und Herbst darauf, dass Sie großzügig um die Pflanzs­stellen herum mähen, damit die Herbstzeitlosen genug Kraft über ihre Blätter sammeln und ihren Samen verteilen können, aber auch die Blüte im Herbst nicht unter die Messer gerät.

Nicht nur im Rasen sorgt der Geophyt für fröhliche Farbtupfer, auch im Blumenbeet ist er ein schöner Pflanzpartner für niedrige Ziergräser mit gelber oder rötlicher Herbstfärbung. Seine bunten Blüten bilden einen schönen Kontrast vor dunkellaubigen Stauden, wie z. B. Purpurglöckchen oder Herbststeinbrech-Arten, sie leuchten zwischen niedrigen Polsterstauden hervor und eifern mit Chrysanthemen sowie Herbst-­Astern um die Wette.

Genauso eignen sich Herbstzeitlosen zur Unterpflanzung von ­Japanischen Ahornen, Hartriegeln, Pfaffenhütchen sowie anderen Gehölzen mit auf­fälliger Herbstfärbung und machen selbst im Topf oder Kübel eine gute Figur.

Tipp: Planen Sie bei der Pflanzung gleich mit ein, dass die Blätter im Sommer zu vergilben beginnen und dann bereits von anderen Stauden gut verdeckt werden.

Wie unterscheiden sich Krokus und Herbstzeitlose?

So wie es bei den Krokussen Arten gibt, die im Herbst blühen, existieren auch frühjahrsblühende Zeitlosen. Beim schnellen Hinschauen können die beiden Pflanzengattungen durchaus verwechselt werden, doch lassen sie sich recht einfach unterscheiden: Während die Herbstzeitlose sechs Staubblätter und einen recht kurzen Griffel trägt, besitzt der Krokus nur drei Staubblätter, dafür aber einen deutlich längeren Griffel, der sogar über die Blütenblätter hinausragen kann.