Holunder ist Gartenpflanze des Jahres 2017

Ein Artikel von GARTEN+HAUS/BMA | 28.03.2017 - 08:27

Es gibt Holunder mit verschiedenen Blütenfarben, unterschiedlichen Blattfarben und -formen, als große Gehölze, zarte Säulen, zur Zierde oder für hohen Fruchtertrag.

Die Gartenpflanze des Jahres ist ein heimisches Gehölz mit Mehrwert: Die duftenden Blüten (Mai bis Juli) sind nicht nur ein wahrer Blickfang, sie bieten auch Nektar für Bienen und andere Insekten und lassen sich sehr einfach zu Sirup verarbeiten. Die vitaminreichen Beeren reifen im Spätsommer (September) und schmecken verarbeitet gut als Hollerkoch oder als Saft. Holunder ist ein anspruchsloses Gehölz. Er ist sehr anpassungsfähig und verträgt auch schattige Standorte.

Vielseitiges Heilmittel

Neben seinen kulinarischen Vorzügen und Ziereffekten ist Holunder eine hervorragende Heilpflanze – eine der ältesten der Menschheit. Seine Blüten und Beeren besitzen eine derart vielseitige Heilkraft, dass man mit einer Auflistung ihrer Anwendungsgebiete mehrere Seiten füllen könnte.

Sie wirken entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, blutreinigend, pilztötend, schleimlösend und schweißtreibend, was den Holunder zum idealen Mittel gegen Erkältungen macht. Besonders wertvoll ist der schwarze Farbstoff (Sambucyanin), da er Herz und Kreislauf stärkt.

Die Früchte können übrigens auch als natürliches Färbemittel eingesetzt werden.

Ziehen Sie den Hut vorm Holunder!

Der Holunder ist einer der häufigsten Sträucher in Mitteleuropa. Man findet ihn auf Waldlichtungen, an Wegesrändern, auf nährstoffreichen Ruderalflächen verlassener Hinterhöfe – und im Idealfall auch in unseren Gärten.

Holler gilt als sehr stadtklimafest, weshalb er häufig auf Mittelstreifen der Autobahnen gepflanzt wird. Durch seine große Biomasse speichert er Schadstoffe der Abgase in allen Pflanzenteilen.

Eine alte Weisheit besagt: "Vor dem Holunder muss man den Hut ziehen." Es gab kaum einen Bauernhof, an dessen Hausecke kein Holunderstrauch stand.