Die Beifußblättrige Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia), besser bekannt als Ragweed, blüht derzeit wieder in vielen Regionen Österreichs. Ursprünglich aus Nordamerika eingeschleppt, hat sich die Pflanze besonders im Osten und Südosten Österreichs angesiedelt – etwa im Burgenland, in der Steiermark und entlang von Verkehrswegen. Das Problem: Schon wenige Pollenkörner pro Kubikmeter Luft können bei empfindlichen Personen starke allergische Reaktionen auslösen.
Stark allergen und besonders lange Saison
Wärmere Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster fördern die Ausbreitung von Ragweed. Studien zeigen, dass die Pollensaison durch den Klimawandel zunehmend länger wird und sich die Pflanze auch in bislang weniger betroffenen Regionen etabliert. Für Allergiker bedeutet das eine steigende Belastung in den kommenden Jahren. Ragweed gehört zu den aggressivsten Pollenallergenen Europas. Typische Symptome sind Niesanfälle, verstopfte oder laufende Nase, juckende Augen und bei manchen sogar asthmatische Beschwerden. Gefährlich ist vor allem die späte Blütezeit: Von Ende August bis Mitte Oktober verlängert Ragweed die Pollensaison deutlich, die für viele Betroffene ohnehin schon belastend genug ist.
So erkennt man Ragweed
Ragweed wächst meist an Wegrändern, auf Brachflächen oder in Gärten und kann bis zu 1,5 Meter hoch werden. Typisch sind die tief eingeschnittenen, fiederartigen Blätter, die auf den ersten Blick an Beifuß erinnern – im Unterschied dazu sind sie jedoch beidseitig grün (und nicht an der Unterseite grau). Ab Spätsommer trägt die Pflanze unscheinbare, grünliche Blütenstände in Traubenform, die nach unten hängen. Wer diese Merkmale kennt, kann Ragweed von harmlosen Doppelgängern unterscheiden und rechtzeitig entfernen.
Was tun gegen Ragweed?
Die wirksamste Bekämpfung ist das rechtzeitige Entfernen der Pflanzen – idealerweise bevor sie blühen. Dabei gilt: Ausreißen mitsamt der Wurzel, Handschuhe und bei größeren Beständen Atemschutz tragen. Wichtig ist auch die richtige Entsorgung: Ragweed darf nicht auf den Kompost, sondern gehört in den Restmüll.
Unterstützung bietet die von der MedUni Wien entwickelte "Ragweed Finder"-App. Mit ihr können Bürger Funde melden und so Hotspots sichtbar machen. Zudem stellt der Österreichische Polleninformationsdienst laufend aktuelle Belastungsprognosen und regionale Vorhersagen zur Verfügung – sowohl online als auch in der kostenlosen "Pollen+"-App.
Ragweed ist mehr als nur ein Unkraut: Es stellt eine ernste Herausforderung für die Gesundheit vieler Menschen in Österreich dar. Durch konsequentes Entfernen, Monitoring und Bewusstsein in der Bevölkerung lässt sich die weitere Ausbreitung jedoch eindämmen. Für Allergiker gilt: Jetzt besonders aufmerksam sein und die Prognosen im Auge behalten.