Liebstöckel (Levisticum officinale) duftet und schmeckt ähnlich wie die vom Schweizer Julius Maggi im Jahre 1885 entwickelte Würze. Der Witz dabei ist aber, dass das "Maggikraut" darin gar nicht enthalten ist, obwohl Name und Geschmack darauf hindeuten.
Die mehrjährige Staude stammt vermutlich ursprünglich aus Westasien und Ligurien und kann bis zu 2 m hoch werden, wobei der Doldenblütler mit seinem röhrigen Stängel und den markanten Fiederblättern einer übergroßen Sellerie gleicht. Unter der Erde bildet der eine Rübe, die getrocknet in der Heilkunde, aber auch für Kräuterschnäpse Verwendung findet. Die Samen kommen als Gewürz für Käse und Brot zum Einsatz.
Eine Pflanze für eine ganze Familie
Liebstöckel eignet sich ideal für den Kräutergarten. In der Regel ist eine Pflanze für eine vierköpfige Familie völlig ausreichend. Wird sie zu groß, schneidet man sie am besten unten und verarbeitet oder trocknet die Blätter. Danach treibt sie wieder von unten her neue Blätter.
Viel Platz und ein sonniger bis halbschattiger Standort sind Voraussetzung für das Maggikraut. Die beste Erntezeit ist, wie bei vielen Kräutern, vor der Blüte, da die jungen Blätter dann besonders aromatisch sind. Im Winter friert sie oberirdisch zurück, treibt im Frühling aber wieder neu aus.
Verwendung in der Küche
In der Küche wird Liebstöckel dank seines sellerieähnlichen Aromas, der auf ätherische Öle zurückzuführen ist, gerne für Fleisch, Suppen, Eierspeisen, Pilze und Wurzelgemüse verwendet. Die jungen Blättchen lassen sich aber auch wie Spinat als Beilage zubereiten. Ein raffiniertes Liebstöckelpesto schmeckt zu Pasta, Pellkartoffeln und in der Salatsoße.
Rezept-Tipp: Liebstöckel-Pesto
Zutaten
• 30 g Walnüsse, gehackt
• 20 g Kürbiskerne, gehackt
• 1 Knoblauchzehe, gehackt
• 30 g Liebstöckel
• 70 g Petersil
• 80 ml Sonnenblumenöl
• 30 g Parmesan
• Salz
Zubereitung
Walnüsse, Kürbiskerne und Knoblauch in einer Pfanne anrösten und fein gemahlen. Liebstöckel und Petersil pürieren und gemeinsam mit Sonnenblumenöl und Parmesan unterrühren. Mit Salz abschmecken. Das Pesto in ein sauberes Schraubglas füllen.
Tipp: Das Liebstöckel-Pesto hält sich für Monate im Kühlschrank, wenn es mit einer Schicht Sonnenblumenöl abgedichtet wird.