Grün trotz Frost: Wintergrüne Farne im Garten

Ein Artikel von GMH | 12.12.2013 - 09:41
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Wenn Raureif sich eine Zuckerkruste über den Farn legt und dieser davon unbeeindruckt grünt, könnte es sich um den Weichen Schildfarn handeln © GMH/Jörg Pfenningschmidt

Farne blühen ja bekanntlich nicht. Und weil das so ist, fristen sie in unseren Gärten ein wortwörtliches Schattendasein. Zwar findet sich an einer schattigen Stelle im Garten meist auch ein Farn, aber der wurde er nie gepflanzt, sondern hat sich von allein an diese Stelle bemüht und findet deshalb auch wenig Beachtung.

Das ist schade, denn gerade im Winter könnten Farne ihren großen Auftritt im Garten haben, wenn die anderen Pflanzen durch den Frost in sich zusammensacken. Ein schönes Beispiel dafür ist der Weiche Schildfarn. Wenn klaren, frostig kalte Morgen das Ende der Pracht von Funkie, Storchschnabel und Knöterich bedeuten, überrascht der Weiche Schildfarn (Polystichum setiferum) hingegen mit dem frischen Dunkelgrün seiner Blätter. Seine Wedelspitzen sind vom Raureif überzogen wie von einer Zuckerkruste.
Einen wahrlich glänzende Erscheinung im frostigen Garten hat auch der Glanz-Schildfarn (Polystichum aculeatum). Dieser kräftige, kurzstielige und bis zu 80 cm hohe Farn hat, der Name läßt es erahnen, auffallend glänzende Fiederchen. So heißen die einzelnen Blättchen der Farne, während ein Zweig beim Farn Wedel genannt wird.

So schön der Anblick der Schildfarne im Frost ist, so spektakulär ist der Austrieb ihrer Wedel im Frühling. Die sind rötlich, weiß bepelzt und im Entrollen des Wedels erinnert das Ganze an die Arme eines Kraken. Planen Sie bei der Pflanzung Platz für Ihren Farn ein. Sie wachsen in der Regel zwar recht langsam und erreichen erst nach Jahren ihre ganze Schönheit, können dann aber zu Prachtexemplaren von mehr als einem Meter Breite werden.

Eine Besonderheit unter den wintergrünen Farnen ist der Rotschleierfarn (Dryopteris erythrosora) aus Asien. Er wird zwischen 60 und 80 cm hoch, wächst trichterförmig und hat relativ lange Stiele. Seine Wedel sind im Austrieb herrlich kupferfarben und vergrünen erst im Laufe des Jahres. Ob im tiefsten Frost, ob bei Schneematsch oder Sturm, dieser Farn sieht immer so adrett und frisch aus.

Farne mögen Herbstlaub

Wenn im Frühjahr die frischen, neuen Wedel sichtbar werden, können die alten vom Vorjahr abgeschnitten werden. Was bei Farnen allerdings nicht nötig ist, ist saubermachen. Farne sind Waldpflanzen und als solchen ist ihnen Herbstlaub höchst willkommen. Es schützt die Pflanze vor austrocknenden Winden, Spätfrost und ist gleichzeitig Nährstoff-Depot. Also seien Sie nicht pingelig, lassen das Herbstlaub liegen und geben jedem Farn noch eine Schäufelchen Komposterde.
Für diese kleine Aufmerksamkeit bedankt sich der Farn mit frischem Grün im ganzen langen und trüben Winter.