Gewässer ziehen nicht nur Menschen an, auch Tiere wie Amphibien und Insekten wissen Feuchtgebiete zu schätzen. „Bei einem neu angelegten Teich siedeln sich als erstes Insekten wie Wasserläufer, Rückenschwimmer oder Libellen an", erklärt Ulli Gerlach von der Fördergemeinschaft Leben mit Heimtieren (FLH). „Anschließend entdecken Amphibien wie Frösche oder Molche das Biotop für sich. Das dauert allerdings einige Zeit, manchmal über ein Jahr." Dann kann sich der Gartenbesitzer jedoch doppelt freuen, denn die Tiere sind nicht nur spannend zu beobachten, sondern ernähren sich auch von lästigen Mücken.
Die Teichgröße entscheidet
Möchten Sie Fische im Teich haben, sollte der Teich von Anfang an entsprechend geplant werden. Dabei ist die Teichgröße entscheidend. Diese hängt von der gewünschten Fischpopulation ab, doch 2.000 Liter Wasser und eine Tiefe von 1 m sollten mindestens gegeben sein – noch besser sind 10.000 bis 25.000 Liter.
Dann erst bietet das Gewässer wirklich ausreichend Platz und Sauerstoff, heizt sich im Sommer nicht zu sehr auf und ist auch zum Überwintern der Fische geeignet, da der Boden eisfrei bleibt. Außerdem gilt: je größer der Teich, desto stabiler die Wasserwerte.
Wenn man pro Fisch mit einer Länge von 8 bis 10 cm 1.000 Liter Wasser rechnet, dann bietet der Teich sogar ganzjährig ausreichende Kleintiere und Insekten als Nahrung. Das macht eine Fütterung überflüssig. Teiche dieser Art nennt man Biotop- oder Naturteiche. Sie sind in der Regel selbsttragend. Das bedeutet, das ökologische Gleichgewicht bleibt ohne Zutun des Menschen intakt. Auch eine Filterung des Wassers ist nicht nötig.
Fische im Teich – aber welche?
Den Schwerpunkt legt man bei Biotop- oder Naturteichen zumeist auf heimische Fische, wie die im Schwarm lebenden Moderlieschen, Ukelei oder Elritze. Zwar sind sie mit ihren Tarnfarben im Wasser schwerer auszumachen, dafür passen sie problemlos in das vorhandene Ökosystem und lassen Amphibien sowie Unterwasserpflanzen unbehelligt.
Für wen die Beobachtung der Fische an erster Stelle steht, sollte Tiere mit einem farbenfrohen Schuppenkleid wählen. Besonders beliebt sind asiatische Goldfische oder Kois, die im Teichwasser wunderbar zu sehen sind.
„Fische sollten übrigens frühestens zehn Wochen nach Anlegen des Teiches eingesetzt werden. Erst dann haben sich die Teichpflanzen an ihre neue Umgebung gewöhnt und im Wasser ist ein biologisches Gleichgewicht entstanden", rät Gerlach.
Geeignete Teichpflanzen
Wünschen sich Gartenbesitzer eine Vielzahl an Fischen, reichen die natürlichen Nahrungsquellen alleine nicht aus und es muss zusätzlich gefüttert werden. Die Kombination aus Futterresten und Kot führt jedoch zu einer hohen Phosphat- und Stickstoffeinbringung, was besonders während warmer Tage das Algenwachstum begünstigt.
Daher ist es ratsam, Fischnahrung mit hoher Qualität und Nährstoffdichte zu wählen. Davon müssen die Tiere nur wenig fressen, um bestens ernährt zu sein, und weniger Kot fällt an. „Trotzdem ist bei einer großen Fischpopulation ein Pump- und Filtersystem zur Reinigung des Wassers unerlässlich", führt Gerlach an, „ebenso wie Wasserpflanzen, die das Wasser mit Sauerstoff versorgen, reinigen, bestimmte Uferbereiche schattieren und kleinen Lebewesen Schutz bieten."
Da einige Pflanzenarten zum Wuchern neigen, sind spezielle Pflanzkörbe mit lehmigem Teichsubstrat ratsam. Am Uferrand gedeihen Taglilie und Kreuzkraut, im Sumpfbereich kleine Rohrkolben und Sumpfvergissmeinnicht. Hecht- und Froschkraut bevorzugen Flachwasserzonen und Hornblatt sowie Seerosen Tiefwasser.
Eine Teichbepflanzung kann vielfältig sein, sollte aber auch nicht Überhand nehmen. Ungefähr drei bis fünf Pflanzen sind für 1 m2 Wasserfläche ausreichend: dann bleibt das Wasser klar, den Fischen genug Platz zum Schwimmen und dem Menschen ein freier Blick auf das bunte Treiben in der Unterwasserwelt.