Wasabi aus dem Garten

Ein Artikel von Christiane Bartal | 06.03.2023 - 08:40
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Für die beliebte Wasabi-Paste wird der Strunk der Pflanze fein gerieben © sasazawa/Shutterstock

Wasabi ist ein wichtiges, wenn nicht sogar das bedeutendste Gewürz in der japanischen Küche. In Japan gibt es für die kommerzielle Wasabi-Kultur Gewächshäuser, in denen die Pflanzen zwischen wassergekühlten Steinen herangezogen werden. Wasabi (Eutrema japonica), auch Japanischer Meerrettich oder Wassermeerrettich genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Auch unser Kren gehört in diese Pflanzenfamilie, allerdings in die Gattung Armoracia.

Die grüne, extrem scharfe Pasta darf bei keinem Sushi fehlen. Hergestellt wird sie aus den Erdstängeln der Wasabipflanze, deren Inhaltsstoffe (u. a. Senfölglykoside) jenen von Senf und Chili entsprechen. Aber auch die grünen Blätter dieser Pflanze sind essbar – entweder in Salaten oder kurz gekocht in Soja.

Tipp: Beim Kauf einer Wasabi-Paste lohnt sich ein genauer Blick auf die Zutatenliste: Häufig wird die Paste aus gewöhnlichem Meerrettich und etwas grüner Farbe hergestellt. Das Aroma dieser Paste ist mit echter Wasabi-Paste nicht ganz vergleichbar – ebenso wenig wie der Preis: Die echte Wasabi-Paste ist wesentlich teurer.

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In Japan wird Wasabi auf Wasabi-Farmen in knöcheltiefem, fließendem Wasser angebaut © Ryu K/Shutterstock

So gelingt die Kultur

Wasabi ist bei uns meist als Jungpflanze in Gärtnereien erhältlich. In Japan wächst die Staude mit rundlichen bis herzförmigen Blättern an Sümpfen und am Ufer von Gebirgsflüssen. Dementsprechend liebt sie einen feuchten, nahrhaften Boden und einen kühlen, schattigen Standort. Weil die Pflanze nur bedingt winterhart ist, lohnt sich die Kultur in unseren Breiten nur in einem größeren Kübel (z. B. 10 Liter) mit nährstoffreicher, lehmiger Erde, der an einen halbschattigen bis schattigen Platz (aber nicht dunkel!) gestellt wird. Wichtig ist regelmäßiges Gießen für eine gleichmäßige Feuchtigkeit – am besten in einen Untersetzer, der immer mit etwas Wasser gefüllt sein sollte. Achten Sie jedoch auf eine gute Drainage, denn Staunässe bekommt den Wurzeln nicht.

Wasabi bekommt an einem hellen Standort im Sommer durchaus mal gelbe Blätter und stellt das Wachstum ein. Im Herbst treibt die Pflanze dann wieder mit frischen Blättern durch. Dann ist auch Erntezeit für den kostbaren Spross, der im Herbst des zweiten Jahres ausreichend groß ist. Dazu wird die Pflanze samt Rhizomen aus der Erde geholt und gründlich von anhaftender Erde befreit. Auch Blätter, Stängel und Blüten können (ganzjährig) zu dem bekannten Mus verarbeitet werden, das traditionell mit Reisessig verfeinert wird. Im Haushalt reicht die Zerkleinerung im Mixer mit Weinessig und Salz für eine mehr oder weniger dicke Soße oder Paste. Die Blätter allein machen sich auch gut als Würze im Salat.

Wasabi ist in unseren Breiten nicht ausreichend winterhart, deshalb muss der Kübel frostfrei, kühl (knapp über 0 °C) und hell überwintert werden. Im kühlen Gewächshaus oder Wintergarten treibt die Pflanze den ganzen Winter zarte Blätter aus.

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In ihrer Heimat Japan wächst die Wasabi-Pflanze an kühlen und feuchten Flussufern © Apisal Konphien/Shutterstock