Warum heißen Erdäpfel eigentlich Kartoffel?

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 26.02.2020 - 15:21
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Äpfel, in manchen Gegenden auch Birnen der Erde – so werden Erdäpfel in vielen Sprachen genannt. Oder eben Kartoffel. Beide Bezeichnungen haben mit dem Aussehen der Knollen zu tun © nednapa/shutterstock

Der Erdapfel hat viele Namen – er wird auch Grundbirne, Krumban, Erdkästen, Erpfi, Grumel oder Häppiir genannt. Und das sind ausschließlich österreichische Ausdrücke.  

Aus der Trüffel wird die Kartoffel

Etwa Mitte des 16. Jahrhunderts kam der Erdapfel (Solanum tuberosum) aus Südamerika nach Europa. Damals wussten die Menschen allerdings noch nicht, dass die Knollen der Pflanze gut schmecken – dier Erdäpfelpflanze wurde damals ausschließlich wegen der hübschen Blüten gezüchtet.

Das Wort Erdapfel geht auf das Lateinische malum terrae zurück. Unter diesem Begriff wurden früher alle Früchte zusammengefasst, die im oder auf dem Boden wachsen, etwa Melonen, Kürbisse oder Gurken.
Auch in anderen Sprachen spricht man vom Apfel der Erde – z. B. in Frankreich, wo man pomme de terre isst, oder in Holland, wo der Erdapfel aardppel genannt wird.

Doch woher kommt die Bezeichnung Kartoffel? Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint – auch hier orientierte man sich am Aussehen der Frucht. Der Ursprung des Wortes Kartoffel geht auf das Italienische tartufolo zurück, was nichts anderes als „kleine Trüffel“ heißt. Eigentlich naheliegend, denn auch die Trüffel bildet Knollen aus, die in bzw. unter der Erde wachsen. Aus tartufulo wurde dann Tartuffel, das T wurde zum K und der Weg zur Kartoffel war geebnet.

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