Bittermelone: Besondere Gurken für Ihren Garten

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 08.05.2020 - 11:36
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Einjährig und schnell wachsend: Die tropische Bittergurke bildet lange, unverzweigte Ranken und benötigt daher ein Rankgerüst © Iakov Filimonov/Shutterstock.com

Bei uns wenig bekannt und auch selten angebaut, sind Bittermelonen, Bittergurken oder Balsambirnen (Momordica charantia) vor allem im asiatischen und afrikanischen Raum sehr begehrt. Sie sind dort gleichermaßen Nahrungs- und Heilmittel. In der Küche Asiens werden die unreifen Früchte in dünne Scheiben geschnitten und mit Salz eingerieben, um die Bitterstoffe zu reduzieren.

In Indien wird die Bittermelone häufig als appetitanregende Vorspeise gereicht. Blätter, Früchte, Samen und Samenöl werden bei Altersdiabetes eingesetzt, aber auch bei Wurmbefall, Blasenstein, Fieber und Magengeschwür soll die runzlige Frucht helfen. In Österreich ist die Bittergurke z. B. als „charantea“ – ein Tee aus getrockneten Samen und Früchten für Diabetiker – erhältlich. In Deutschland werden Produkte aus den Früchten als Nahrungsergänzungsmittel (z. B. Glukokine) oder als diätetisches Lebensmittel für Diabetiker angeboten.

Anbau, Ernte und Zubereitung

Die schnellwüchsige, einjährige Bittergurke eignet sich auch für den Anbau im heimischen Gemüsebeet. Meist ist sie als Saatgut erhältlich, nur selten als fertige Jungpflanze. Ab Mitte März bis Ende April kann die Vorkultur beginnen. Es dauert bei warmen Temperaturen von 23 °C und konstanter Feuchte ca. 3 Wochen, bis die Samen keimen. Sobald keine Frostgefahr mehr besteht dürfen die Pflänzchen ins Freie.

Für das Auspflanzen ins Freiland bevorzugt die Pflanze einen nahrhaften Boden und volle Sonne. Da es sich um Kletterpflanzen handelt, sollten Sie für eine Kletterhilfe – etwa ein Drahtgeflecht oder Holzgitter – sorgen. Ab September können Sie dann die noch leicht unreifen Früchte ernten, die im geernteten Zustand etwas nachreifen.

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Bittergurken werden in der Regel unreif und noch grün gegessen. Das Fruchtfleisch wird nämlich mit zunehmender Reife bitterer © Phanida Chanthachon/Shutterstock.com

Die Bittergurke können Sie blanchieren oder zu Fleisch- und Fischgerichten dünsten. Köstlich sind sie auch als eingelegte Pickles. Junge Sprosse und Blätter können wie Spinat zubereitet werden. Tipp: Der bittere Geschmack verliert sich, wenn Sie die halbierten Früchte kurze Zeit in Salzwasser legen.

Die Bittermelone sollte während der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht gegessen werden. Auch Personen mit einer Hypoglykämie (sehr niedrigen Blutzuckerwerten) sollte sie nicht verzehrt werden, da sie den Blutzuckerspiegel deutlich senkt.