Blütenendfäule bekämpfen und vorbeugen

Ein Artikel von Christiane Bartal | 28.07.2020 - 09:40
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Die Blütenendfäule ist eher ein optisches Problem – schneiden Sie die betroffenen Stellen weg, dann sind die Früchte dennoch problemlos essbar © Julie Kamiya-Craig/Shutterstock.com

Die Blütenendfäule zeigt sich – vorwiegend zwischen Juni und August – zunächst als kleine schwarze Flecken an der Spitze einzelner Früchte, die rasch größer werden und braune, runde Flecken bilden. Zunächst sind diese Stellen noch weich, später fallen sie ein, vertrocknen und werden hart. In manchen Fällen zeigt auch die Pflanze selbst ein kümmerliches Wachstum und gelbliche Blätter.

Oftmals sind nur einzelne Pflanzen davon betroffen. Dieses Symptom tritt in erster Linie an Tomaten auf. Aber auch Paprika, Chili und Zucchini können dieselben Symptome zeigen. Ursache für die Blütenendfäule sind aber keine Pilzerkrankung oder andere Schaderreger, sondern Kalziummangel im Boden.

Nicht alle Tomatensorten sind gleich anfällig für die Mangelerscheinung. Häufiger tritt sie bei rasch wachsenden Paradeiserpflanzen auf, die sehr große Früchte bilden, also u. a. bei Fleischtomaten und Ochsenherz-Paradeiser. Betroffene Früchte können übrigens trotz der optischen Beeinträchtigung bedenkenlos gegessen werden. Schneiden sie einfach die dunklen Stellen heraus. Lagern sollten Sie diese Früchte jedoch nicht – sie verderben rasch.

Was kann ich gegen Blütenendfäule tun?

Gleichen Sie den Kalziummangel im Boden durch kalziumhaltigen Dünger aus. Eine solche Düngung wirkt ebenso vorbeugend. Achten Sie darauf, dass der Dünger keine hohen Konzentrationen an Kalium oder Magnesium enthält – beide behindern die Aufnahme von Kalzium. Je ausgewogener der Dünger, desto besser. Im Naturgarten haben sich Kompost und Stallmist gut bewährt.

Ein kalziumarmer Boden lässt sich leicht mittels pH-Test ermitteln – er weist einen niedrigen pH-Wert auf. Für Paradeiser ist ein pH-Wert um 7, also im neutralen bis leicht alkalischen Bereich, ideal. Durch Kalken lässt sich der pH-Wert wieder erhöhen. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Algenkalk, Gartenkalk oder Gesteinsmehl leicht in den Boden rund um die Paradeiserpflanze einarbeiten und kräftig gießen.
  • Alternativ können Sie auch Calcium-Brausetabletten (aus der Drogerie) zerbröseln und in den Boden einarbeiten.
  • Zerdrücken Sie 2 bis 3 Eierschalen, gießen Sie diese mit 1 l Wasser auf und lassen Sie dieses 2 bis 3 Tage stehen. Danach die Tomatenpflanzen damit gießen.

Sorgen Sie zudem für eine gleichmäßige Wasserversorgung der Pflanzen – Trockenstress fördert die Blütenendfäule. Stehen die Tomaten in einem Gewächshaus, lüften Sie häufiger, um die Luftfeuchtigkeit abzusenken: Eine niedrigere Luftfeuchtigkeit fördert die Verdunstung und damit den Wasser- und Nährstofftransport von der Wurzel in die Blätter und Früchte.

Braunfäule und Dürrfleckenkrankheit: Nicht mit Blütenendfäule verwechseln!

Im Gegensatz zur Blütenendfäule wird die gefürchtete Kraut- und Braunfäule durch einen pilzlichen Schaderreger (Phytophtora infestans) hervorgerufen. Auslöser der Krankheit ist oft falsches Gießen durch Benetzen der Blätter oder wenn die Paradeiserpflanzen ungeschützt Regen ausgesetzt sind.
Die Kraut- und Braunfäule zeigt sich durch rasch welkende Blätter und braune Früchte.

Auch die Dürrfleckenkrankheit, deren Symptome ebenfalls braune, eingesunkene Flecken sind, wird durch einen Pilz namens Alternaria dauci verursacht. Die betroffenen Stellen befinden sich in diesem Fall jedoch nicht unbedingt am ehemaligen Blütenansatz. Zudem zeigt die Pflanze typische konzentrische Flecken an den Blättern.