Wie funktioniert ein Strohbeet?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 12.03.2021 - 13:11
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Ein Strohbeet kann überall angelegt werden – auch auf verdichteten oder versiegelten Böden © Christiane Bartal

Bei einem Strohbeet ersetzen Strohballen den Mutterboden. Die Nährstoffe liefert das sich langsam zersetzende Stroh. Der Stickstoff muss jedoch mittels Hornspänen bzw. Horngrieß, Guano oder Brennesseljauche zugeführt werden.

Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile:

  • Strohbeete sind flexibel einsetzbar und können auch auf unfruchtbaren Böden, ja selbst auf versiegeltem Untergrund, angelegt werden – auch auf Balkon und Terrasse.
  • Es ist keine Bodenbearbeitung und kein Unkrautjäten notwendig.
  • Neben Unkraut haben außerdem bodenbürtige Krankheiten kaum eine Chance.
  • Staunässe kann erst gar nicht entstehen – überschüssiges Wasser fließt einfach ab.
  • Durch das Verrotten des Strohs entsteht Wärme, die das Wachstum der Pflanzen fördert.
  • Das Stroh dient als Unterschlupf für Bienen, Hummeln und andere Nützlinge.

Nachteile:

  • Ein Strohbeet hat eine begrenzte Lebensdauer.
  • Regelmäßiges Gießen mit stickstoffhaltigem Dünger ist notwendig.
  • Sinnvoll ist nur eine Kultur mit Setzlingen – eine Aussaat funktioniert auf den Strohballen nicht erfolgsversprechend.

Ein Strohbeet ist geeignet für: sämtliche einjährige Gemüsearten (Kürbisse, Paradeiser, Paprika) sowie flach wurzelnde Kulturen wie Radieschen, Rote Rüben, Kohl-Sorten oder Salat – und sogar Pilze; außerdem für Erdbeeren und einjährige Kräuter.

So geht’s:

1. Vorab den richtigen Platz für die Strohballen auswählen (jetzt sind sie noch leicht und besser versetzbar). Der Standort sollte sonnig sein. Richten Sie die Ballen zudem in Nord-Süd-Richtung aus – so ist die Lichtausbeute besser. Bei dicht nebeneinander gesetzten Ballen werden die Spalten dazwischen mit reifem Kompost aufgefüllt.

2. Strohballen mindestens 10 Tage lang durch Gießen feucht halten (evtl. mit einer Plane zudecken). Jeden zweiten Tag das Gießwasser mit stickstoffreichem Dünger (z. B. Guano oder Horngrieß) mischen bzw. vor dem Gießen den Dünger aufstreuen. Dadurch wird der Verrottungsprozess in Gang gesetzt und das Stroh wird weicher. Dabei kann sich mitunter eine Schimmelschicht an der Ballenoberfläche bilden – diese ist jedoch unbedenklich und lediglich ein Zeichen dafür, dass der Rotteprozess im Inneren aktiv ist. Es entsteht außerdem ein süßlicher Geruch.

3. Ist der Strohballen fertig vorbereitet, geht’s ans Pflanzen: Dazu mit einer kleinen Schaufel ein Loch in den Ballen graben, mit einer Handvoll Blumenerde füllen (um das Anwachsen der Setzlinge zu fördern) und Pflanzen samt Wurzelballen ins Loch setzen. Weiterhin regelmäßig mit Wasser und Dünger gießen (evtl. eine automatische Bewässerung installieren).

Tipp: Fragen Sie bei einem Bio-Bauernhof oder einem Pferdebetrieb in Ihrer Nähe, ob Sie Strohballen günstig erwerben können. Vor allem die kleineren, eckigen Ballen sind handlicher und flexibler einsetzbar.