Wer einen Kräutergarten hat, oder gerne Wildkräuter sammelt, ist sicher schon einmal über Sauerampfer gestolpert. Und vielleicht auch über seinen auffällig hübschen Verwandten, den Blutampfer. Mehr lesen ...
Ein Naschgarten auf dem Balkon gleicht einem kleinen Schlaraffenland: vieltragende Erdbeerpflanzen, leuchtende Tomatenrispen und aromatische Kräuter verwandeln selbst die kleinsten Balkone in schmackhafte Oasen. Anders als im Garten erfordert die Balkonbepflanzung eine etwas sorgfältigere Planung, aber mit ein paar Tricks und der richtigen Auswahl an Kulturen lässt sich ohne großen Aufwand ein üppiges Naschparadies anlegen.
Die Vorteile eines Naschgartens liegen klar auf der Hand: frisches Obst, Gemüse und Kräuter direkt vom Balkon, ohne Schadstoffe und bedenkenlos genießbar. Endlich Lebensmittel, von denen man genau weiß, woher sie kommen und wie sie angebaut wurden. Normalerweise teuer in Bio-Qualität vom Supermarkt erstehbar, kann durch den Eigenanbau viel Geld gespart werden. Und Spaß macht das Ganze natürlich auch noch.
Dabei sind etwas Kreativität und Recherche oder gute Fachberatung gefragt. Container oder Tröge, die eine ausreichende Größe haben, sorgen mit gutem Substrat, durchdachter Platzierung und der richtigen Bepflanzung für ein Paradies gleich hinter der Balkontür. Genügend Zeit für die Bewässerung sollte unbedingt miteingeplant werden, ein automatisches Bewässerungssystem kann bei knapper Zeit Erleichterung verschaffen.
Die Vielfalt nutzen
Mittlerweile ist die Auswahl nicht mehr nur auf kompaktes Gemüse, Kräuter und kleine Beerensträucher, wie Erdbeeren, beschränkt. Die Züchtung von Zwergobst und Hochstämmchen verleiht ganz neue Möglichkeiten: Kleine Apfel- , Birnen- oder Kirschbäume, Himbeersträucher in Miniaturform und platzsparende Spalierobst-Varianten machen aus jedem Balkon ein üppiges Schlaraffenland.
Zwergapfel- und Zwergbirnen-Hochstämmchen erreichen in Kübelkultur oft nur 1,5 bis 2 Meter Höhe und bieten dennoch volle Ernte. Veredelt auf stark verjüngenden Wurzelunterlagen, bilden sie kompakte Kronen aus, die leicht in Form zu halten sind und kaum Schnitt benötigen. Die Zwerg- Säulenkirsche 'Garden Bing®' oder die Zwergbirne ‘Sweety‘ lassen sich beispielsweise in dekorativen Kübeln kultivieren, punkten im Frühjahr mit zarten Blüten und im Spätsommer mit süßen Früchten.
Spalierobst am Geländer nutzt die vertikale Fläche optimal aus. Ob Marille, Kirsch- oder Apfelspaliere – dünne Leisten oder Rankdrähte am Balkongeländer bieten den jungen Zweigen Halt. Regelmäßiges Auslichten sorgt dafür, dass Sonne und Luft alle Triebe erreichen. Bei Zwerg- oder Spalierobst sollte aber auf einen ausreichend großen Pfanzkübel achten, mindestens 20 l sind hier Pflicht.
Auch Beerenfans kommen bei der Vielfalt an Balkonbeeren auf ihre Kosten: Zwerg-Erdbeeren wie ‘Temptation‘ oder ‘Tristan‘ gedeihen in dekorativen Ampeln. Heidelbeer-Zwergsträucher, wie die selbstbefruchtende Sorte ‚Top Hat‘, bleiben kompakt und tragen köstliche Früchte. Selbst Mini-Himbeeren in Töpfen lassen sich ernten: Sorten wie ‘Ruby Beauty‘ begeistern mit dunkelroten, süßen Beeren und robustem Wuchs. Wer Brombeeren genießen möchte, setzt auf radikal zurückgeschnittene, in Kübeln gehaltene Traubenbrombeeren, die bereits im ersten Standjahr reich fruchten. Wichtig beim Anbau von Obst ist die Frage, ob die Sorten selbstbefruchtend sind, eine zweite Pflanze notwendig ist und ob da eine männliche oder weibliche Pflanze im Kübel steht. Schließlich möchte man keine böse Überraschung erleben und ohne die ersehnten Früchte dastehen.
An sonnigen Standorten entfalten Kulturpflanzen wie Cocktailtomaten, Paprika oder Chilischoten ihr volles Aroma. Aromatische Kräuter wie Basilikum, Minze und Zitronenmelisse ergänzen das Naschangebot und bereichern alle Gerichte mit frischen Aromen. Als besonderer Hingucker erweisen sich essbare Blüten: Kapuzinerkresse und Ringelblumen verleihen Salaten, Cocktails und Desserts eine farbenfrohe Note. Die Blüten einfach direkt in den Balkonkasten säen und nach wenigen Wochen ernten.