Was tun, wenn die Blumenerde schimmelt?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 24.11.2020 - 08:25
shutterstock_1615504798.jpg

Schimmelbildung auf der Substratoberfläche kann ein Zeichen für minderwertige Erde oder zu intensives Gießen sein © matuska/Shutterstock.com

Nur Kalkablagerungen?

Nicht bei jedem weißen Belag auf der Blumenerde handelt es sich gleich um Schimmel. Es könnte sich auch um Kalkablagerungen handeln. Diese entstehen, wenn mit hartem, also sehr kalkhaltigem Wasser gießen. Das Wasser verdunstet, zurück bleiben die darin gelösten Mineralien, die als Kalkkruste an der Oberfläche des Substrates sichtbar werden.

Ob es sich um Kalkablagerungen handelt, erkennen Sie daran, dass der Belag hart und krümelig ist. Er ist absolut unschädlich, kann aber einfach weggekratzt werden, wenn er optisch stört. Danach etwas frische Blumenerde darübergeben – fertig. Gießen Sie weiterhin mit kalkhaltigem Leitungswasser, wird das rein optische „Problem“ natürlich immer wieder auftreten.

So erkennen Sie Schimmel

Ist der helle Belag an der Oberfläche des Substrates flaumig-weich, dann handelt es sich nicht um Kalkablagerungen, sondern tatsächlich um Schimmel. Oft riecht die Erde auch unangenehm modrig.

Gesunden Pflanzen kann Schimmel in der Regel nichts anhaben, dennoch sollte er entfernt werden, da er ihnen wichtige Nährstoffe entziehen kann. Die Schimmelsporen gelangen außerdem in die Raumluft, was bei empfindlichen Personen zu Reizungen der Atemwege führen kann.

Woher kommt der Schimmel?

Grundsätzlich gehören Schimmelpilze zu einem natürlichen biologischen Gleichgewicht dazu – auch in der Blumenerde. Pilze bauen als sogenannte Destruenten organische Substanz ab und wandeln sie zu pflanzenverfügbaren Nährstoffen um. Vermehren sich jedoch einzelne Arten mehr, kann Schimmel entstehen.

Häufig tritt Schimmelbildung bei Erden mit einem sehr hohen Humusanteil auf, vor allem, wenn sie viel Kompost oder Torf enthalten. Oft kann dies schon wenige Tage nach dem Umtopfen der Fall sein. Schimmel kann jedoch grundsätzlich bei allen Erden entstehen, wenn die Bedingungen dafür günstig sind bzw. das biologische Gleichgewicht durcheinander gerät.

Gerade günstige Erden verlieren nach einiger Zeit zudem ihre Stabilität, was die Verdichtung, Vernässung und damit Schimmelbefall begünstigt. Auch ein dauerfeuchtes Substrat durch zu viel Gießen lässt Schimmel auf der Erde entstehen.

Was tun bei Schimmel?

Topfen Sie die betroffene Pflanze aus, am besten im Freien – Schimmelsporen können bei Menschen mit chronischen oder allergischen Atemwegserkrankungen zu Asthmaanfällen führen. Entfernen Sie die gesamte Erde, sodass nur mehr der Wurzelballen übrig bleibt. Das ist notwendig, da die Pilzhyphen die gesamte Erde durchziehen. Der Wurzelballen kann bei dieser Gelegenheit gleich verkleinert werden.

Möchten Sie das Pflanzgefäß weiterverwenden, reinigen Sie den Topf gründlich außen und innen mit warmem Essigwasser (Verhältnis 1:2) und einer Bürste. Pflanze anschließend in hochwertige und frische Blumenerde eintopfen. Um einen höheren Mineralanteil zu erzielen und so einer erneuten Schimmelbildung vorzubeugen, können Sie beispielsweise Sand oder Terracottasplitt untermischen. Eine zusätzliche Drainage aus Blähton verhindert Staunässe: Dazu einfach unten eine 2 bis 3 cm hohe Schicht Blähton einfüllen, darüber kommt die Erde.

So können Sie vorbeugen

Vernässung ist die Hauptursache für Schimmelbildung. So können Sie vorbeugen:

  • Hochwertige Blumenerden verwenden – diese sind in der Regel strukturstabiler.
  • Tontöpfe bevorzugen, durch sie kann Wasser besser verdunsten.
  • Staunässe vermeiden: Am Topfgrund eine Drainage aus Blähton vorsehen oder Abzugslöcher mit einer Tonscherbe bedecken.
  • Nicht zu viel gießen! Wässern Sie die Topfpflanze erst wieder, wenn sich die Erde an der Oberfläche trocken anfühlt. Gießen Sie in den Wintermonaten zudem weniger – die meisten Pflanzen haben dann ihre Ruhephase und benötigen weniger Wasser.
  • Pflanze von unten gießen: Füllen Sie den Untersetzer mit Wasser und warten Sie so lange, bis das Substrat kein Wasser mehr aufnimmt. Überschüssiges Gießwasser wegleeren.