Vertragen sich Baumscheiben mit Pflanzen?

Ein Artikel von Barbara Grünbart | 18.07.2025 - 08:00
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Schwachwüchsige Baumformen sind meist Flachwurzler und haben als solche nur ein geringes Ausbreitungsvermögen. Eine üppige Unterpflanzung vertragen sie schlecht, vor allem dann, wenn es sich um Gemüse handelt. Diese Pflanzen zehren von den begrenzten Nährstoffen und stellen eine Konkurrenz für die Obstgehölze dar. Da außer Pfirsich kein Obstbaum von offenem Boden profitiert, sollen Obstbäume nach der zweijährigen Anwachsphase nicht in offenen Böden stehen, kleinwüchsige Sorten außer Pfirsich auch nicht in oder neben Gemüsegärten.

Das Wurzelsystem starkwüchsiger Bäume ist sowieso derart weitläufig und bildet Feinwurzeln überall, am wenigsten aber unter der Kronentraufe, sodass das Freihalten einer Baumscheibe lediglich optische Bedeutung hat. Laucharten, Kapuzinerkresse, Beinwell, Beifuß-/Wermut-Arten und andere stärken im Feinwurzelbereich der Bäume diese, sodass der Befall v. a. von Pilzkrankheiten geringer ausfällt. Neben Kapuzinerkresse empfiehlt sich auch die Anpflanzung von Spinat. Das ergibt schnell eine geschlossene Pflanzendecke, die man auch ernten kann. Zitronenmelisse deckt den Boden ebenfalls sehr gut ab und ist als Gewürz in der Küche nützlich. Tagetes und Calendula tragen zur Bodengesundung bei. Lupinen und Phacelia düngen und lockern den Boden und sind eine gute Bienenweide. Gut für die Baumscheibe unter Obstbäumen ist auch Pfefferminze, die dem Baum die Nährstoffaufnahme erleichtert und angeblich das Aroma der Früchte verbessert.