Blumenzwiebeln zum Verwildern

Ein Artikel von Mag. Eva-Maria Mayr | 11.10.2011 - 13:26
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© izb

Eine ganze Menge Blumen, die mit Zwiebeln oder Knollen den Winter überdauern, eignen sich hervorragend zum Verwildern. Einmal gepflanzt werden ihre Bestände jedes Jahr größer. Tochterzwiebeln und Knollen machen es möglich. Wichtig allerdings: der richtige Standort!

Sag mir wo die Blumen sind ...

Sicher ist es auch bei Ihnen schon einmal vorgekommen, dass gepflanzte Zwiebeln zwar einmal schön geblüht haben, aber bereits im nächsten Jahr nicht mehr aufgetaucht sind. Wenn Zwiebel- oder Knollengewächse scheinbar grundlos verschwinden, kann dies verschiedene Gründe haben. In den meisten Fällen wurden sie ganz einfach an den falschen Standort gepflanzt. Staunässe, dichte, lehmige Böden und Schatten bekommen den meisten Zwiebelblumen gar nicht. Liegt es nicht an den Wuchsbedingungen, kann es aber auch sein, dass die Pflanzen nicht genügend Zeit hatten, einzuziehen. Zugegeben, das gilbende Laub von Tulpe, Narzisse und Co. macht die Beete nicht gerade ansehnlicher. Aber die unterirdischen Speicherorgane können nur aus den Blättern wieder genügend Kraftreserven für den Winter beziehen, wenn das Laub in Ruhe vergilben kann. Auch Tiere können Blumenzwiebeln dezimieren. Wühlmäuse sind für ihren großen Appetit auf alle Zwiebeln und Knollen außer Narzissen bekannt – hier helfen nur noch Drahtgitter.

So werden es immer mehr
Zum Verwildern eignen sich vor allem kleinere Zwiebelblumen. Sie vermehren sich am richtigen Standort ganz ohne gärtnerisches Zutun – allerdings nur, wenn die Flächen nicht durch Pflegemaßnahmen wie Hacken oder Umgraben gestört werden. Für Rasenflächen oder niedrige Wiesen eignen sich z. B. sehr früh blühende Zwiebelblumen wie Crocus, Schneeglöckchen (Galanthus), die Frühlings-Knotenblume (Leucojum vernum) und natürlich die zarten Blausterne (Scilla, Othocallis). Ebenfalls für den Rasen geeignet, aber etwas später in der Blüte sind dann Schachbrettblumen (Fritillaria), Traubenhyazinthen (Muscari), Seerosen-Tulpen (Tulipa-kaufmannia-Hybriden) und Milchsterne (Ornithogalum).
An eher schattige Gehölzränder wie etwa entlang der Hecke pflanzen Sie am besten Busch-Windröschen (Anemone nemorosa), die fröhlich gelben Winterlinge (Eranthis) und Hasenglöckchen (Hyacinthoides). Auch Narzissen kommen gut ohne volle Sonne zurecht. Speziell für den Steingarten eignen sich die kleinblütigen Tulpen wie Tulipa syl-vestris, T. spengeri und T. arda. Pflanzen Sie diese kleinen Frühjahrsblüher am besten in kleine Gruppen.

Mag. Eva Maria Mayr