Kennen Sie die „Schweißfußpflanze“?

Ein Artikel von GARTEN+HAUS/aid | 15.06.2021 - 13:55
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In Naturgärten unterstreicht die Schweißfußpflanze, etwas schmeichelhafter Goldbaldrian genannt, den Wildstaudencharakter
© Nancy J. Ondra/Shutterstock

Schweißfüße! Mit diesem Geruch rechnet sicher niemand, wenn er neugierig an Blüten schnuppert. Die sind eher bekannt dafür, dass sie angenehme Dufterlebnisse bieten.

Nicht so die Schweißfußpflanze (Patrinia scabiosifolia), die ihren Namen zu Recht trägt. Ihre gelben Blütendolden verströmen den seltsamen Geruch etwa von Mai bis August. In Saatgut- und Pflanzenkatalogen wird das oft gar nicht erwähnt und die Pflanze beschönigend mit ihrem zweiten Namen Goldbaldrian vorgestellt. Allenfalls eine vorsichtige Umschreibung wie „außergewöhnlicher Duft“ ist zu lesen. Offenbar gilt der Geruch nicht als Verkaufsargument. Das ist fast schade, denn gerade der macht die Pflanze doch interessant. Kindern fallen sicher eine Menge Streiche ein, die man anderen mit dieser Pflanze spielen kann.

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Auf uns mag der penetrante Geruch der Blüten abstoßend wirken, für Insekten scheint er umso interessanter zu sein © sarurun/Shutterstock

Was braucht die Schweißfußpflanze?

Ursprünglich stammt die Schweißfußpflanze aus China, Japan, Korea und Taiwan, wo sie auf sonnigen Wiesen wächst. In der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) werden die Blätter und Wurzeln wegen ihrer antibakteriellen, beruhigenden und entwässernden Eigenschaften geschätzt.

Wer das überraschende Pflänzchen in seinen Garten holen möchte, braucht nur wenig gärtnerisches Geschick. Goldbaldrian wird bis zu 1 m hoch, gibt sich mit normalem Gartenboden zufrieden und wächst sowohl an sonnigen als auch halbschattigen Plätzen. Die Wildart gliedert sich wunderbar in Naturgärten ein, wo sie den Wildstaudencharakter zusätzlich unterstreicht. Die Schweißfußpflanze ist nicht nur unkompliziert und originell, sondern auch langlebig.