Top 10: Pflanzen für die Grabgestaltung

Ein Artikel von Christiane Bartal | 27.10.2020 - 16:46
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Horn-Veilchen und Stiefmütterchen sind im Frühling und im Herbst beliebte Grabpflanzen © Ingo Bartussek/Shutterstock.com

Ein bepflanztes Grab ist im Grunde ein kleines Beet mit besonderen Ansprüchen: meist stark besonnt und trocken. Und pflegeleicht sollte die Bepflanzung obendrein sein. Die Entscheidung, welche Pflanzen die letzte Ruhestätte zieren sollen, will daher gut getroffen werden.

Grundlegendes zur Grabgestaltung

Für die Gestaltung der Fläche wählt man üblicherweise drei „Bepflanzungstypen“ bzw. Zonen:

  • Rahmenbepflanzung: Stauden und Gehölze, die dem Grab einen optischen Rahmen verleihen. Oft werden dafür Immergrüne gewählt, diese Funktion können aber auch Stauden oder Zwiebelblumen übernehmen, die mit ihrer Blüte saisonale Akzente setzen.
  • Bodendecker: Niedrige, dichte Pflanzendecken sind ideal für Gräber, weshalb sich unter den beliebtesten Grabpflanzen viele Bodendecker wiederfinden. Das können sowohl Immergrüne als auch Stauden sein. Weiterere Pluspunkte für Bodendecker: Sie unterdrücken unerwünschte Beikräuter, verhindern das Auswaschen der Erde und müssen nur zwei oder drei Mal pro Jahr zurückgeschnitten werden, um einen dichten Teppich zu bilden.
  • Wechselbepflanzung: Blühende Saisonpflanzen, die im Jahresverlauf (Frühling, Sommer und Herbst) ausgetauscht werden. Z. B. Stiefmütterchen, Begonien und Heidekraut. Damit die restliche Bepflanzung nicht gestört wird, sind für den Wechselflor eigene Bereiche ausgespart.

10 empfehlenswerte Pflanzen fürs Grab

Rahmenbepflanzung und Bodendecker:

1. Kleines Immergrün
(Vinca minor): Niederliegender, kriechender Wuchs. Trockenheitsverträglich, bevorzugt aber Halbschatten. Blütezeit IV–V. Symbol für ewiges Leben, Beständigkeit und Treue.

2. Felsen-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum): sehr natürlich wirkende Staude mit rosaroten Blüten und langer Blütezeit (V–VII). Im Herbst färbt sich das Laub rotgelb.

3. Blauschwingel (Festuca cinerea): Ziergras, das horstartige, blaugraue Polster bildet und sonnige, magere Standorte liebt. Auch für kleine Gräber geeignet.

4. Japanische Stechpalme (Ilex crenata): immergrün und schnittverträglich – ideal als Buchsbaumersatz.

5. Schwarzfrüchtiger Drahtstrauch (Muehlenbeckia axillaris): bildet extrem flache Matten (nur 5 cm hoch), ideal für sonnige und trockene Standorte.

Wechselbepflanzung:

6. Maßliebchen (Bellis perennis): für die Frühlingsbepflanzung. Je nach Sorte weiße, rosa, violette oder dunkelrote Blüten. Symbol für Mutterliebe und Bescheidenheit.

7. Stiefmütterchen und Horn-Veilchen (Viola wittrockiana, Viola cornuta): für die Frühlings- und Herbstbepflanzung. Das Horn-Veilchen ist besonders wetter- und hitzebeständig. Symbol für Dreieinigkeit, Leiden Christi, Bescheidenheit und Demut.

8. Blütenbegonie (Begonia-Elatior-Gruppe): Klassiker für die Sommerbepflanzung (ab Mitte Mai pflanzen).

9. Tränendes Herz (Dicentra spectabilis): für die Sommerbepflanzung. Starke Symbolkraft durch die herzförmigen rosa-weißen Blüten, die wie Tränen herabhängen. Symbol für Liebe und Trauer.

10. Heide (Calluna vulgaris und Erica gracilis): für die Herbstbepflanzung. Benötigt sandigen und sauren Boden.

Die Kraft der Symbole

Nicht nur die Pflanzen und Farben selbst, auch Formen haben eine bestimmte Symbolik.

Kreuz: Zeichen der Christenheit
Herz: Liebe, Leidenschaft und Zuneigung
Spirale: Zeichen für die Wechselfälle des Lebens
Kreis und Kugel: Form ohne Ende und Anfang als Zeichen für unendliches Leben
Quadrat und Rechteck: Vier Kardinalstugenden, vier Himmelsrichtungen
A & O: Alpha und Omega, der erste und letzte Buchstabe im griechischen Alphabet, stehen als Symbol für Anfang und Ende