Kennen Sie die unterschiedlichen Blütentypen?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 26.08.2021 - 09:49
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Doldenblütler sind die klassischen Futterquellen für Käfer wie diesen Pinselkäfer: Die Landebahn ist flach und der Pollen leicht zugänglich © Kristine Rad/Shutterstock

Durch den Blütenaufbau, aber auch durch Farbe und Duft sprechen Blütenpflanzen gezielt ihre Bestäuberinsekten an. So unterscheidet man etwa zwischen „Bienenblumen“, „Hummelblumen“, „Käferblumen“ und „Fliegenblumen“ (siehe unten). Wer allen Ansprüchen gerecht wird, kann sich über regen und vielfältigen Insektenbesuch im Garten freuen.  

Unterschiedliche Blütentypen

Bienenblumen
Typische Bienenblumen duften ­angenehm und haben auffällige Farben. Als Landebahn dienen lippenförmige Blütenblätter. Typische Vertreter sind Lippenblütler wie Salbei, Lavendel, Rosmarin oder Ziest.

Hummelblumen
Hummelblumen sind den Bienenblumen ähnlich, nur oftmals größer und robuster. Charakteristische Vertreter sind zudem die Schmetterlingsblütler, zu denen etwa die Klee-Arten oder Lupinen zählen.

Käferblumen
Einfacher aufgebaut sind die Korbblütler (z. B. Margeriten und Flockenblume) und Doldenblütler (z. B. Wilde Möhre und Liebstöckel) – sie gehören zu den sog. Käferblumen, die Pollen und Nektar freigiebig präsentieren. Neben Käfern nähren sie auch wenig spezialisierte Insekten wie Wespen, Fliegen und Wildbienen.

Fliegenblumen
Pflanzen, die Fliegen (u. a. Schwebfliegen) als Bestäuber haben, bilden flache weißliche, grünliche oder ­rotbraune Blüten mit leicht zugänglichem Nektar. Typisch ist ein oftmals für uns unangenehmer Duft. Beispiele dafür sind Efeu, Schwarzer Holunder und Aronstab.

Tagfalterblumen
Blüten, die tagaktive Schmetterlinge anlocken möchten, sind blau, rötlich oder gelb. Zu ihnen gehören die sog. „Stieltellerblüten“ (z. B. Kartäusernelke), aber auch Korbblütler (z. B. Ochsenauge) oder Pflanzen mit Trichterblüten (z. B. Winden). Der Duft entfaltet sich tagsüber.

Nachtfalterblumen
Nachtfalterblüten duften nachts, wenn ihre Bestäuber aktiv sind. Oft sind sie weiß, gelb oder blasspurpurn wie Nachtkerze oder Geißblatt.

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Die Nachtkerze (Oenothera biennis) wird von Nachtfaltern bestäubt – deshalb öffnet sie ihre Blüten erst zur Abenddämmerung © AngieC333/Shutterstock

Bitte keine gefüllten und sterilen Blüten!

Vermeiden Sie Sorten mit gefüllten Blüten, also solche, die keine Staubgefäße aufweisen – bei ihnen wurde zugunsten der Optik die Nektarproduktion weggezüchtet. Für Insekten wertlos sind auch Pflanzen mit sterilen Blüten, etwa Forsythien oder Hortensien.

Achten Sie generell darauf, dass das Blütenangebot vom Frühling bis in den Herbst ­hinein üppig ist. Im Frühjahr eröffnen etwa Winterlinge, Krokusse und Wildtulpen das Insekten-Buffet, im Spätherbst decken noch Herbstastern, Stockrosen und Fetthennen den Tisch.