Klimagehölze für den Garten

Ein Artikel von GMH/GARTEN+HAUS | 15.11.2022 - 16:34
shutterstock_2171716105.jpg

Die silbrige Blattunterseite der Silberlinde verleiht ihr nicht nur den Namen, sie erhöht bei starker Sonneneinstrahlung auch die Reflexion © Funtay/Shutterstock

Hitze und Trockenheit nehmen ebenso zu wie Starkregen-Ereignisse. Zahlreichen Gehölzen bereitet das Schwierigkeiten: Sie werfen Blätter ab, vertrocknen oder werden geschwächt und von Krankheiten befallen. Doch es gibt auch robuste Sträucher und Bäume, denen Wetterkapriolen wenig anhaben können. Diese „Klimagehölze“ sind extreme Bedingungen aus ihren natürlichen Lebensräumen gewohnt.

Diese Klimabäume und -sträucher wachsen auch unter schwierigen Bedingungen:

  • Die Silberlinde (Tilia tomentosa) ist eine robuste Alternative zur weniger trockenheitsverträglichen Sommerlinde (Tilia platyphyllos). Die Unterseite der Blätter ist silbrig: Bei Hitze dreht der Baum die Blätter, sodass die helle Blattunterseite die Sonnenstrahlung reflektiert. Ursprünglich stammt die Silberlinde vom Balkan und aus der Türkei, sie kommt daher mit sommerlicher Hitze und starken Frösten gleichermaßen zurecht. Sie eignet sich als (raschwüchsiger) Hausbaum und erreicht eine stattliche Höhe von ca. 25 m.
  • Die Hainbuche (Carpinus betulus) ist eine sehr anpassungsfähige und klimatolerante Baumart. Sie kommt mit längeren Trockenphasen und Hitze gut zurecht. Außerdem lässt sich Hainbuche in fast jede Form schneiden und eignet sich deshalb gut als dichte, sommergrüne Heckenpflanze.
  • Die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) wächst seit 200 Jahren im Europa wild, kommt aber eigentlich aus dem Osten Nordamerikas. Den Strauch oder Kleinbaum zeichnet eine enorme Frosthärte und Windfestigkeit aus. Stadtklima steckt die Kupfer-Felsenbirne unbeschadet weg, ebenso wie zeitweilige Nässe oder Trockenheit.
  • Der Feldahorn (Acer campestre) kommt natürlicherweise sowohl in den wärmeren Regionen Südeuropas als auch in winterkalten Gebieten Osteuropas vor. Die heimische Baumart toleriert Sommerhitze mit Trockenheit sowie Frost, ist zudem unempfindlich gegenüber Luftschadstoffen und lässt sich auch als Heckenpflanze beschneiden.
  • Der Kugelahorn (Acer platanoides ‘Globosum’) ist ein kompakt wachsender Baum mit einer charakteristisch-runden Krone. Er verträgt Stadtklima und kurzzeitige Trockenheit gut. An den Boden stellt der Baum keine besonderen Ansprüche und kommt an fast jedem Standort zurecht – egal ob in der Sonne oder im Halbschatten.
  • Der Wollige Schneeball (Viburnum lantana) blüht cremeweiß von Mai bis Juni. Er erreicht eine Höhe von 2 bis 3 m. Die in der Pflege unkomplizierte Pflanze bevorzugt lockere, kalkhaltige Böden. Die Pflanze gilt als stadtklimafest und gedeiht in der Sonne und im Halbschatten. Der robuste Strauch verkraftet sommerliche Hitze und Trockenheit gut.
  • Die Schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa) wächst auf nahezu allen Böden, von feuchtem Lehm bis zu trockenem Sand. Der Strauch kommt ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika. Er verträgt starken Frost und Wind, überzeugt mit weißen Blüten im Mai und essbaren, vitaminreichen Beeren im Spätsommer und Herbst.
shutterstock_1809308461.jpg

Die Schwarze Apfelbeere ist mehrfach wertvoll: von Natur aus robust, mit ihren Blüten im Mai eine beliebte Insektenweide und mit den essbaren Früchten eine Bereicherung im Naschgarten © Nata Studio/Shutterstock