Hyazinthen im Glas

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 06.12.2023 - 09:56
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Nach der Treibphase darf die Hyazinthe schließlich ins warme Wohnzimmer © izb

Sobald Blumenzwiebeln ausreichend Wärme und genug Wasser haben, können sie austreiben. Dabei kann man durchaus ein wenig nachhelfen: Vortreiben heißt das in der Fachsprache. Besonders spannend ist das Spektakel im Glas: Dabei lässt sich das schnelle Wachstum von Wurzeln und Knospe wunderbar beobachten.

Beim Wachsen zuschauen

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Schon seit dem 19. Jh. hat die Hyazinthentreiberei Tradition © Art_Pictures/Shutterstock

Die Hyazinthentreiberei hat eine lange Tradition. Schon im 19. Jh. verwendete man zum Teil sehr hochwertige Hyazinthengläser dafür. Diese vasenähnlichen Gefäße sind auch heute noch beliebt und eignen sich ideal, um der Pflanze beim Wachsen zuzusehen. Die Öffnung ist so gestaltet, dass eine Hyazinthenzwiebel bequem oben und die Wurzeln, zusammen mit Wasser, optimal in den unteren Glasteil hineinpassen.
Die Zwiebel auf dem mit möglichst kalkfreien Wasser gefüllten Hyazinthenglas kommt zunächst an einen Ort, wo ihr suggeriert wird, es sei Winter. Sie wird acht bis zwölf Wochen in einen dunklen, frostfreien Raum mit einer Lufttemperatur unter 10 °C gestellt. In dieser Zeit muss das Wasser regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf nachgefüllt werden.

Wenn sich eine größere Menge Wurzeln gebildet hat, wird das Gefäß samt Zwiebel in einen etwas wärmeren Raum, z. B. in ein Treppenhaus geholt. Dort kommt ein kleines, zuckertütenartiges Hütchen aus Alufolie oder einem anderen abdunkelnden Material zum Einsatz. Dieses wird auf die Zwiebelspitze gesetzt. Sobald sich das Hütchen hebt, sind die grünen Triebe kräftig genug, um das Hütchen zu entfernen. Dann darf die Pflanze in einen Wohnraum bei Zimmertemperatur.
Was die Hyazinthe kann, das können übrigens auch Amaryllis und spezielle Narzissen. Beide haben den Vorteil: Sie brauchen keine Kühlphase, treiben also deutlich schneller.