Eicheln: Vielseitig verwertbar!

Eicheln, die ovalen bis walzenförmigen Früchte der Eiche, lassen sich nicht nur zu lustigen Herbstfiguren verarbeiten, sondern auch essen! Früher wurden daraus vor allem in Notzeiten Nahrungsmittel hergestellt. Indizien dafür gehen sogar bis in die Steinzeit zurück. Daher rührt auch noch die alte Bezeichnung „Brotbaum“. Wer experimentierfreudig ist, lässt sich auf das Abenteuer „Eicheln zubereiten“ ein.

Die Gerbstoffe müssen weg

Bevor Eicheln verzehrt werden können, sind ein paar Vorbereitungen nötig:

1. Schritt – Wässern: Zunächst werden die reifen Früchte gewässert, um die unbekömmlichen Gerbstoffe herauszulösen. Dazu die Eicheln schälen (z. B. mit einem Nussknacker), die braune Samenhaut entfernen und die Kerne in Wasser legen. Durch das Wässern lösen sich die Gerbstoffe und gehen in das Wasser über, das sich dadurch gelb-braun verfärbt. Wechseln Sie das Wasser mehrmals, bis das Wasser klar bleibt – das kann bis zu zwei Tagen dauern. Der wasserlösliche Gerbstoff Tannin ist für den bitteren Geschmack verantwortlich, führt jedoch auch zu Magen-Darm-Beschwerden, wenn er nicht zuvor ausgewaschen wird. Daher ist dieser Schritt unbedingt notwendig.

2. Schritt – Trocknen: Die sorgfältig gewässerten Eichelkerne werden nun zum Weiterverarbeiten getrocknet – etwa an einem luftigen, warmen und trockenen Ort oder bei geringer Temperatur im Backrohr oder Dörrapparat.

Verwendungsmöglichkeiten

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Eicheln in der Küche zu verwerten:

Hacken und rösten: Grob gehackt und in einer Pfanne ohne Fett vorsichtig geröstet, sind Eicheln ein köstlich-nussiger Snack für zwischendurch. In Spanien werden die Früchte der Steineiche (Quercus ilex var. ballota) sogar im Ganzen wie Maroni geröstet und als Beilage zu Fleischt genossen.

Kaffeeersatz: Gemahlen und geröstet werden die Eicheln – so wie früher – zu einem Kaffeeersatz. Noch dazu koffeinfrei und aus eigener, heimischer „Produktion“.

Eichelmehl: Gemahlen können Eicheln auch als Ersatz für herkömmliches Mehl zu Brot, Kuchen, Keksen oder Palatschinken verbacken werden – oder was Sie sonst noch mit Mehl zubereiten.