„Der April macht, was er will“ – diese Weisheit trifft auffallend häufig zu und spielt auf die oftmals rasch wechselnden Witterungsverhältnisse in diesem launenhaften Monat an. Auf strahlenden Sonnenschein folgt ein plötzlicher Regenguss, der genauso schnell wieder vorbei sein kann. Manchmal mischen sich sogar Graupel oder Schneeflocken unter den Niederschlag. Ein Lotteriespiel für die Meteorologen, denn die Schauer sind häufig sehr lokal und daher schwierig zu prognostizieren. Aber warum spielt das Wetter ausgerechnet im April so verrückt?
Kalt-warme Wetterküche
Der April ist wettertechnisch die Übergangszeit zwischen Winter, Frühling und Sommer und die Folge unterschiedlicher Druckgebiete.
Für das traditionell wechselhafte Aprilwetter sind überregionale Phänomene in der Wetterküche verantwortlich: Zum einen erwärmt die Frühlingssonne das Land und das Meer unterschiedlich schnell, zum anderen befinden sich im Norden Europas zu dieser Zeit noch kalte Luftmassen, während die höherstehende Sonne im Mittelmeeraum bereits ordentlich einheizt. Diese großen Temperaturunterschiede bewirken einen wechselhaften Witterungsverlauf – je nachdem, welcher Einfluss gerade überwiegt. Dadurch entscheidet sich auch, ob wir noch kühles Winterwetter oder bereits frühsommerliche 25 °C genießen.
Wird die aus dem Norden herbeitransportierte kalte, feuchte Luft bodennah von der Sonne erwärmt, steigt sie auf. In höheren, kalten Luftschichten kondensiert die enthaltene Feuchtigkeit schnell zu dicken Cumuluswolken, die als kräftige Schauer wieder abregnen. Die nun abgekühlte Luft sinkt wieder ab – der Kreislauf beginnt von vorne.
Im Übrigen bedeutet der häufige unerwartete Regen nicht, dass der April dadurch höhere Niederschlagsmengen aufweist. Es kann zwar jederzeit regnen, dennoch ist der April in der Regel einer der insgesamt trockensten Monate im ganzen Jahr.
In diesem Sinne noch eine Wetterregel: „Gehst du im April bei Sonne aus, lass' nie den Regenschirm zuhaus.“
Bald kein „Aprilwetter“ mehr?
Vergleicht man das Wettergeschehen mit früher, so fällt auf, dass wechselhafte Wetterlagen im April immer seltener werden. Seit 2007 wollen die Wissenschafter diesen Trend beobachtet haben. Auch der Monat April wird demnach immer trockener und wärmer.