Der beste Zeitpunkt, ein Hochbeet zu errichten, ist immer dann, wenn viele Abfälle im Garten anfallen, also im zeitigen Frühjahr oder im Herbst. Hochbeete haben nicht nur den Vorteil, dass der Rücken bei der Arbeit geschont wird, sondern sie ermöglichen auch eine frühere Ernte. Denn durch den speziellen Schichtaufbau entstehen im Hochbeet während des Verrottungsprozesses höhere Temperaturen als im Gartenbeet. Dadurch entwickeln sich die Pflanzen schneller. „Im Hochbeet passiert das Upcycling wie von selbst, ohne menschliches Zutun zersetzen Bodenlebewesen die Pflanzenreste wie Zweige oder Rasenschnitt zu wertvollem Pflanzsubstrat“, erklärt Mag.a Sophie Jäger-Katzmann, Gartenexpertin von "die umweltberatung".
Holz, Stein oder Ziegel sind Baustoffe für das Beet nach Maß
Der Rahmen des Hochbeetes besteht aus unbehandeltem Holz, Natursteinen, Lochziegeln oder anderen Materialien und wird entweder im Selbstbau oder als Fertigbausatz aufgebaut.
Zuunterst wird ein Gitter gelegt, um gefräßige Wühlmäuse fern zu halten. Ein Schneckenzaun lässt sich an einem Holzrahmen leicht befestigen. Für bequemes Arbeiten werden Höhe und Breite des Beetes an die Gärtnerin bzw. den Gärtner angepasst. Die beste Arbeitshöhe liegt auf Hüfthöhe, also je nach Körperbau zwischen 0,7 und 1 Meter. Die optimale Breite beträgt zweimal die Armlänge, wenn von beiden Seiten gearbeitet werden kann, das entspricht einer Breite von ca. 1,4 bis 1,6 Metern.
Was kommt hinein?
Befüllt wird das Hochbeet mit Resten aus dem Garten. Von unten nach oben geht es von ganz grobem Material wie Ästen und Zweigen bis zu feiner Erde als oberste Schicht. Die unterste, etwa 40 cm dicke Schicht besteht aus zerkleinerten Ästen, Stauden und Zweigen. Diese Schicht wird mit etwas Erde bedeckt, darauf folgt eine Schicht aus umgedrehten Rasenziegeln (etwa vom Abstechen der Grasnarbe) oder eine 15 cm dicke Schicht aus Grasschnitt, Häckselgut, Stroh oder anderen gemischten Gartenabfällen.
Darauf kommen 10 bis 20 cm gut abgelagerter Stallmist oder halb verrottetes Laub. Die Verrottungswärme, die in dieser Schicht entsteht, bewirkt in den ersten Jahren einen früheren Erntezeitpunkt und reiche Ernte. Dann werden 20 cm Grobkompost aufgebracht und zuoberst 20 cm Feinkompost, gemischt mit Erde.
Anbauen nach Plan: die Gierigen zuerst
In den ersten zwei Jahren sind im Hochbeet größere Mengen an Nährstoffen vorhanden, daher ist im ersten Jahr die Bepflanzung mit Pflanzen, die viele Nährstoffe brauchen am besten. Dazu zählen z. B. Paradeiser, Melanzani, Zucchini oder Kürbis. Im zweiten Jahr sind Mittelzehrer wie Spinat, Zwiebel, Karotten und Mangold geeignet. Ab dem dritten Jahr werden genügsame Pflanzen wie Erbsen, Bohnen und Kräuter angebaut. Nach 5 bis 8 Jahren muss das Hochbeet ausgeräumt und wieder neu befüllt werden, um frühere und reichere Ernte zu ermöglichen. Es kann aber auch einfach als höheres, rückenfreundliches Beet weiter genutzt und jährlich mit Kompost gedüngt werden.
Information
Im Infoblatt Hochbeet gibt "die umweltberatung" Tipps zum Anlegen und Bepflanzen von Hochbeeten. Kostenloser Download und viele weitere Informationen zum Garteln auf www.umweltberatung.at.
Persönliche Beratung zum naturnahen Gärtnern bei "die umweltberatung" unter Tel. 01/803 32 32.