Die Knollen geben gehobelt und geraspelt frischen Salaten eine besondere Note. Dabei können sie mit Feldsalat, Chicorée, Schwarzwurzel, aber auch Äpfeln kombiniert werden. Ein Schuss Zitronensaft verhindert eine bräunliche Verfärbung an der Luft. Durch das Garen entsteht das typisch nussartige Aroma. Die Knolle schmeckt als Beilage zu Fisch und Fleisch, in Cremesuppen, in Soßen, im Wokgemüse, im Auflauf und als Püree.
Bereits Anfang des 17. Jahrhunderts gelangte die nach einem Indianerstamm benannte Topinambur aus Nordamerika nach Europa und wurde als Gemüse und Viehfutter angebaut. Die Knolle wurde Mitte des 18. Jahrhunderts von der Kartoffel verdrängt. Heute gilt sie als Geheimtipp in der Küche.
Gesundes Gemüse mit starkem Ausbreitungsdrang
Topinambur (Helianthus tuberosus) ist eine bis zu 2 m hohe Staude. Sie ist mit der Sonnenblume verwandt und blüht ab September mit dottergelben Blütenkörbchen. An den unterirdischen Ausläufern bildet die Pflanze oft bizarr geformte, kartoffelgroße Knollen. Topinambur ist in gut sortierten Supermärkten und Bioläden erhältlich, lässt sich aber auch problemlos im eigenen Garten anpflanzen. Die anspruchslose Pflanze gedeiht auf fast jedem Boden. Das Wurzelgemüse kann von Herbst bis zum nächsten Frühjahr geerntet werden. Es empfiehlt sich, die Knollen im Boden zu belassen und erst bei Bedarf auszugraben. Die Knollen vermehren sich stark über Ableger, sodass man sich die Pflanzung im kommenden Jahr sparen kann.
Topinambur besteht zu rund 80 % aus Wasser und enthält daher kaum Kalorien. Durch den hohen Ballaststoffgehalt ist sie aber sehr sättigend. Der enthaltene Ballaststoff Inulin wirkt sich kaum auf den Blutzuckerspiegel aus, sodass Topinambur auch gut für Diabetiker geeignet ist. Topinambur-Neulinge sollten ihren Darm deshalb langsam und schrittweise an dieses Kohlehydrat gewöhnen, um Blähungen zu vermeiden.
Das Gemüse ist reich an wertvollen Vitaminen wie Provitamin A, B-Vitaminen und Vitamin C sowie Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium und Eisen. Da die Knollen viel Wasser enthalten und leicht verderblich sind, sollten sie kühl gelagert und rasch verarbeitet werden.
Rezepttipp: Topinambur-Suppe
Zutaten
• 400 g Topinambur
• 100 g Schalotten
• 1 TL Butter
• 1 Knoblauchzehe
• 1 l Gemüsebrühe
• 1 EL Öl
• 150 ml Obers
• Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Zubereitung
1. Waschen und schälen Sie die Topinamburknollen, legen Sie ein bis zwei Stück beiseite und schneiden Sie den Rest in grobe Stücke.
2. Hacken Sie die Schalotten und schwitzen Sie sie in etwas Butter an. Schälen Sie die Knoblauchzehe und geben Sie sie mit dem Topinambur zu den Schalotten. Gießen Sie etwas Gemüsebrühe auf und lassen Sie das Gemüse im Topf weichdünsten.
3. Schneiden Sie die noch ganzen Topinamburknollen mit einem Gemüsehobel in feine Scheiben und backen Sie sie mit ganz wenig Öl im Backrohr bei 200 Grad zu knusprigen Chips.
4. Sobald das Gemüse weich ist, pürieren Sie es mit dem Mixstab, gießen Sie die Suppe mit der restlichen Brühe und dem Obers auf. Schmecken Sie mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss ab.
5. Servieren Sie die Suppe mit den knusprigen Topinambur-Chips.