Für die Herstellung von einem Kilogramm reinem Zucker braucht man etwa 9 bis 10 Rüben. Für diese Menge Rüben benötigt man eine Anbaufläche von circa einem Quadratmeter. Zuckerrüben werden im März gesät und im September/Oktober geerntet. Während dieser Zeit speichert die Rübe 15 bis 20 % Ihres Gewichts als Zucker ein.
Der Saft der Runkelrübe
Was viele nicht wissen: Die Zuckergewinnung aus Zuckerrüben ist noch gar nicht so alt. Kristalliner Zucker wird zwar schon seit dem 7. Jahrhundert hergestellt, bis zum Ende des 19. Jahrhunderts aber nur aus Zuckerrohr. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts entdeckte der Chemiker Andreas Sigismund Marggraf, dass sich aus dem Saft der Runkelrübe - dem Vorläufer der Zuckerrübe - Zucker herstellen lässt. Marggrafs Schüler Franz Carl Achard begann daraufhin mit der Selektion weißer Zuckerrübenformen aus Runkelrübenpopulationen und schafft es dadurch, ihren Zuckergehalt von 1,6 % auf ca. 5 % zu erhöhen. Dazu entwickelte er im Jahre 1799 ein technisches Verfahren, um Zucker aus Rüben zu gewinnen und errichtete 1802 die erste Zuckerfabrik.
Verdrängung durch das Zuckerrohr?
Mit der Entdeckung des Rübenzuckers und seiner wirtschaftlichen Nutzung verlor der Zucker seine bisherige Rolle als Luxusartikel und wurde allmählich zum Volksnahrungsmittel. Heute wird Zucker weltweit zum größten Teil aus Zuckerrohr gewonnen. Der Anteil des Rübenzuckers an der Gesamterzeugung beträgt rund 22 Prozent. In Deutschland spielt die Zuckerrübe für die Gewinnung von Zucker jedoch eine große Rolle. Der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland liegt bei etwa 36 kg Zucker pro Jahr.
Quelle: Planer/aid