Feigen für den Garten

Ein Artikel von Mag. Eva-Maria Mayr | 02.07.2015 - 09:15
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Leider beschränkt sich die Kultur von Feigen ausschließlich auf Gebiete mit Weinbauklima. Allerdings haben Liebhaber Feigen auch nördlich der Alpen schon seit Langem kultiviert – meist jedoch mit entsprechendem Winterschutz. Passen das Kleinklima, eine besonders geschützte Lage und dazu ein durchlässiger kalkhaltiger Boden, dann ist es einen Versuch wert, einen Feigenbaum zu pflanzen.

Geschützte Lage oder Topfkultur
In geschützten Innenhöfen oder an anderweitig vor strengen Winterfrösten geschützten Standorten wie vor sonnigen Südmauern oder als Spalier an einer sonnigen Hauswand lassen sich Feigenbäume durchaus mit Erfolg kultivieren. Und ist der Winter doch zu kalt, dann können Sie die Feigenbäume immer noch in großen Kübeln oder Pflanzgefäßen heranziehen. Im Winter müssen Sie sie dann möglichst frostfrei überwintern. Denn Wintertemperaturen von weniger als –15 °C bringen das Holz zum Absterben. Nach starken Winterfrösten sterben zwar die Triebe teilweise ab, die Pflanzen regenerieren sich jedoch in der Regel aus den Knospen der unteren Pflanzenteile wieder recht gut. Als Winterschutz ist deshalb eine ­Bodenabdeckung (mit einer 10 bis 15 cm dicken Schicht) mit luft-, aber nicht wasserdurchlässigem Bauvlies unbedingt zu empfehlen.

Schon im Frühjahr pflanzen
Die Pflanzung sollte im Frühjahr erfolgen, denn Jungpflanzen sind besonders frostempfindlich. Setzen Sie die Feigenbäumchen etwa 10 cm tiefer. Belassen Sie einen kurzen Stamm mit etwa 3 bis 4 Trieben und kürzen Sie diese im Frühjahr leicht ein. Dies fördert die Bildung von kurzen Seitentrieben und damit auch die Blütenbildung an diesen.
Was den Boden betrifft, ist die Feige nicht sehr wählerisch. Er sollte tiefgründig und zur Zeit der Fruchtentwicklung frisch sein. Damit die Früchte ausreifen können, ist ein warmer und sonniger Herbst notwendig.

Feigen strauchförmig erziehen
Erziehen Sie die Feige strauchförmig, dies ist vorteilhaft, weil die Pflanzen dadurch im Winter besser geschützt sind (oder mit Winterschutz versehen werden können). Ein Winterschutz mit Hilfe von Schilfmatten, Vlies oder ähnlichen Materialien ist empfehlenswert. Vor allem der bodennahe Bereich (etwa 50 cm) sollte (z. B. mit Strohballen) geschützt sein, da sich die Pflanzen nach strengen Frösten bzw. Winterschäden von hier aus wieder regenerieren können.
Als Pflegemaßnahme entfernen Sie einfach zu starkwüchsige, abgetragene und kranke Zweige. Ein leichter Rückschnitt im März (wenn keine allzu starken Fröste mehr zu erwarten sind) fördert die Seitentriebbildung.

Empfehlenswerte Sorten

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© Pirc

‘Brown Turkey‘ (syn.: ‘Bella Brunetta‘)
Ist die bekannteste Sorte für den Hausgarten. Die Pflanzen wachsen mittelstark und sind relativ gut winterhart. ‘Brown Turkey’ ist auch für die Topfkultur geeignet und fruchtet auch in diesem Fall ­reichlich.

‘Contessina‘
Die Pflanze wächst kräftig und bildet große, braun- bis dunkelviolette Früchte mit süßem, würzigem Aroma. Sie können mit einem Ertrag von 5 kg und mehr pro Pflanze rechnen, bis 15 kg sind möglich. Die Sorte ist bis –10 °C (–15 °C) winterhart.