Nanu, schwarze Himbeeren?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 01.07.2019 - 09:09

Schwarze Himbeeren sind nicht etwa eine Kreuzung mit der Brombeere, sondern stammen von der Himbeer-Art Rubus occidentalis ab, die im östlichen Nordamerika heimisch ist. Sie zeigt einen brombeerähnlichen Wuchs mit reich bedornten und bis zu 4 m langen Trieben, die sich – wie die Brombeere auch – bei Bodenkontakt bewurzeln. Im unreifen Zustand sind die dicht an Dolden hängenden Früchte rot, reif sind sie tiefschwarz und charakteristisch weiß bereift.

Die Erntezeit reicht von Ende Juni bis in den Juli hinein. Schwarze Himbeeren bereichern in jedem Fall den Beerengarten mit einer neuen Farbe und einem kräftigen Aroma!

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Die Früchte sehen aus wie kleine runde Brombeeren, allerdings löst sich – wie für Himbeeren typisch – die Sammelfrucht leicht vom Blütenboden und wird ohne Zapfen geerntet © Valentina_G/Shutterstock.com

Kein Himbeerkäfer-Befall!

Schwarze Himbeeren haben einen großen Vorteil: Der Himbeerkäfer interessiert sich nicht für sie. Die Früchte sind generell besonders ebenmäßig, die Pflanze an sich sehr robust und bildet keine Ausläufer.

Für Schwarze Himbeeren gelten die gleichen geringen Standortanforderungen wie für unsere roten Himbeeren. Je sonniger jedoch der Standort ist, desto größer werden die Früchte. Da sich die Pflanzen jedoch recht kräftig entwickeln, halten Sie am besten mind. 1 m Pflanzabstand ein. Sehen sie am besten auch eine Rankhilfe vor, an denen die Ruten befestigt werden.

Eine gute sommertragende schwarze Himbeer-Sorte ist ‘Black Jewel’, die köstliche süße Früchte hervorbringt und von Mitte Juni bis Mitte Juli reichlich an den zweijährigen Ruten trägt.

Wann und wie schneiden?

Schneiden Sie die abgeernteten Triebe gleich nach der Ernte bis auf den Boden zurück. Im Herbst kann ein Pflegeschnitt erfolgen, bei dem zu dicht stehende Ruten herausgenommen werden und die Triebspitzen eventuell etwas eingekürzt werden. Neue, diesjährige Ruten mit Drähten am Rankgerüst fixieren.

Wussten Sie, dass ...

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© Nataliia Sirobaba/Shutterstock.com

... es auch gelbe Himbeeren gibt? Im Gegensatz zu den Schwarzen Himbeeren sind sie eine Mutation der normalen roten Gartenhimbeere (Rubus idaeus). Es gibt sogar eine Vielzahl an gelben Himbeersorten. Die vermutlich älteste gelbe Sorte, die noch häufig angebaut wird, ist die ‘Gelbe Antwerpener’. Weitere gelbe Sommerhimbeeren sind ‘Golden Queen’ (neue Sorte, sehr robust) und ‘Fallgold’ (frühe Herbsthimbeere, Fruchtreife ab Juli).

Zu den gelben Herbsthimbeeren zählen ‘Alpengold’ (stachellos), ‘Autumn Amber’ (gelbe Früchte mit apricotfarbenem Ton), ‘Golden Bliss’ (gelborange Früchte, sehr aromatisch), ‘Golden Everest’ (krankheitsresistent, große Früchte), ‘Goldmarie’ (alte Landsorte) und ‘Herbstgold’ (honiggelbe Früchte).

Eine gelbe Two-Timer-Sorte, die zweimal im Jahr trägt, ist ‘Sugana’ (große Früchte mit aromatischem Waldhimbeeraroma).