Warum bleiben manche Brombeeren rot?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 29.08.2018 - 16:41

Dass sich die Brombeeren zur Reifezeit nicht vollständig schwarz färben, kommt öfter vor – besonders bei spät reifenden Sorten. Bleiben einzelne rote „Kügelchen“ der Brombeere (botanisch gesehen ist sie eine Sammelsteinfrucht) übrig, so deutet das auf einen Befall mit der Brombeergallmilbe (Eriophyes essigi syn. Acalitus essigi) hin.

Die Tierchen selbst sind nur 0,1 bis 0,17 mm groß und nur mit einer stark vergrößernden Lupe erkennbar. Sie überwintern an Teilen des Stängels, unter Knospenschuppen oder an vertrockneten Früchten. Im Frühjahr legen die Brombeergallmilben ihre Eier in die frischen Knospen ab. Während der Reifezeit saugt die neue Milbengeneration dann an den heranwachsenden Früchten. Das stört den Reifeprozess, sodass sie betroffenen Segmente rot, sprich unreif, bleiben.

Sind die Früchte nur schwach befallen, ist das halb so schlimm – sie sind dennoch genießbar, wenn auch weniger süß im Geschmack.
 

So bekämpfen Sie die Brombeergallmilbe

Einem Befall können Sie vorbeugen, indem Sie den Bereich um den Brombeerstrauch gut feucht halten (am besten mulchen), denn die Schädlinge lieben Trockenheit. Wenden Sie außerdem keine stickstoffhaltigen Dünger an.

Die Brombeergallmilbe zu bekämpfen lohnt sich nur, wenn die Früchte stark befallen (sprich wenn fast alle Früchte nicht ausreifen) oder optisch einwandfreie Früchte gewünscht sind. Pflücken Sie die befallenen Früchte ab und entsorgen Sie diese in der Biotonne. Auch alle Fruchtmumien sollten entfernt werden. Empfehlenswert ist ebenso ein starker Rückschnitt vor dem Winter, um nicht zuletzt auch weniger Winterverstecke zu bieten. Wer ganz sicher gehen möchte, behandelt die Neuaustriebe im Frühjahr mit einem natürlichen Präparat auf Rapsölbasis. Führen Sie eine derartige Austriebsspritzung aber nie vorbeugend durch – sie schädigt auch Nützlinge wie Raubmilben und Schlupfwespen.