Mexikanische Minigurke: Anbau im Garten

Ein Artikel von Christiane Bartal | 26.05.2020 - 08:34
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Aus den winzigen Blüten entwickeln sich ab Juni kleine melonenähnliche Früchte, die nach Gurke schmecken © Sarah Marchant/Shutterstock.com

Eigentlich handelt es sich bei der Mexikanischen Minigurke (Melothria scabra) nicht um eine Gurke, sondern um ein Kürbisgewächs. Hinsichtlich ihres Geschmackes kommen die nur 2 bis 4 cm großen Früchte jedoch Gurken – mit frisch-säuerlichem Geschmack – weitaus näher. Die ursprünglich aus Mexiko stammende und bei uns nicht winterharte Kletterpflanze eignet sich als ideale Naschpflanze im Garten und ist nach wie vor ein Geheimtipp! Beim Darüberstreichen verbreiten die herzförmigen Blätter einen zarten Moschusduft.

Tipps zu Kultur und Pflege

Die Aussaat erfolgt entweder zwischen Ende März und Ende April im Haus oder ab Mitte Mai, sobald die Frostgefahr vorüber ist, direkt im Freiland oder im Topf. Weil die kleinen Pflänzchen empfindlich aufs Pikieren reagieren, ist es ratsam, gleich 2 bis 4 Samen in einen ausreichend großen Topf (30 cm Durchmesser, 20 cm hoch) zu setzen und dann die kräftigste Jungpflanze weiterzuziehen.

Vorgezogene Pflanzen dürfen ebenfalls ab Mitte Mai ins Freie. Vermischen Sie den Aushub mit einer Handvoll Hornspänen und gesiebtem Kompost und lassen Sie zwischen den Pflanzen mindestens 40 cm Abstand – im Laufe der Zeit werden sie ziemlich raumgreifend!

Ideal ist ein sonniger, windgeschützter Platz mit nährstoffreichem Boden und gleichmäßiger Feuchte. Als leidenschaftlicher Klettermax benötigt die Minigurke eine Kletterhilfe – das kann ein Rankgerüst oder aber der Zaun sein.

Für die Bestäubung der kleinen gelben Blüten ist es wichtig, dass sie für Bienen und Hummeln zugänglich sind. Bei einer Kultur im Gewächshaus daher regelmäßig lüften, damit die Bestäuber ihre Arbeit verrichten können.

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Ernten Sie die Minigurken rechtzeitig, solange die Samen im Inneren noch nicht unangenehm groß sind. Die Früchte können samt Schale genascht werden © Foodio/Shutterstock.com

Ernte und Verarbeitung

Sobald die weichschaligen Früchte 2 bis 4 cm groß sind (zwischen Juni und Ende Oktober), können sie geerntet werden. Warten Sie nicht zu lange mit dem Pflücken, denn die darin heranreifenden Samen werden immer größer. Die Früchte können samt Schale direkt von der Pflanze verzehrt oder wie Essiggurken eingelegt werden. Frisch gepflückt schmecken sie auch im Salat köstlich.

Fürs Weiterkultivieren gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Samen aus den reifen Früchten herausdrücken, trocknen und fürs nächste Jahr aufheben oder die Wurzelknollen im Herbst aus der Erde holen und wie Dahlien im gleichmäßig feuchten Sandbett frostfrei überwintern. Sobald es frostfrei ist, können die Knollen im nächsten Jahr wieder ausgepflanzt werden. Durch das Überwintern der Knolle gewinnt diese an Größe und bringt auch von Jahr zu Jahr größere, üppigere Pflanzen hervor.