Nicht nur beim Menschen, auch bei den Pflanzen gibt es gute und schlechte Nachbarn. Mit der richtigen Mischung vermeiden Sie Schädlinge, können die Flächen optimal nutzen und den Ernteertrag... Mehr lesen ...
Die beiden sehen sich ähnlich, gehören zur Pflanzenfamilie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) und wachsen oft am selben Standort. Der Anbau ist einfach und die Belohnung saftig grüne oder bunte Blattmassen mit einzigartigem Geschmack.
Grün ist nicht gleich grün
Sauerampfer ist mit seinem säuerlichen, frischen Geschmack eine gute Ergänzung in der Küche © laksena/Shutterstock.com
Der klassische Sauerampfer (Rumex acetosa) hat sattgrüne, lanzettliche Blätter und ist geschmacklich nicht zu übersehen: Er bringt eine richtig schöne, zitronige Säure mit, die vielen Gerichten das gewisse Etwas verleiht. Seine Säure stammt von der Oxalsäure – die übrigens auch in Rhabarber steckt. Deshalb sollte man ihn in größeren Mengen nicht täglich verzehren, besonders wenn man empfindliche Nieren hat. Er liefert viel Vitamin C, Beta-Carotin und wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Magnesium. Auch Gerbstoffe sind enthalten, die entzündungshemmend
Der Blutampfer (Rumex sanguineus) ist dagegen ein echter Hingucker im Beet: Seine grünen Blätter sind von kräftigen, rot-violetten Adern durchzogen. Neben den ebenfalls enthaltenen Vitaminen C und A sowie Eisen, Kalium und Magnesium bringt Blutampfer jedoch noch eine Besonderheit mit: die Anthocyane. Diese roten Pflanzenfarbstoffe befinden sich vor allem in den markanten Blattadern und wirken stark antioxidativ. Geschmacklich ist er viel milder als der Sauerampfer – fast schon dezent – und dadurch ideal als dekorative Ergänzung in Salaten oder Kräutermischungen.
Einfacher Anbau
Beide Pflanzen sind unkompliziert und fühlen sich sowohl im Kräuterbeet als auch im Balkonkasten wohl. Sie mögen es halbschattig bis sonnig und stehen am liebsten in lockerem, humusreichem Boden. Staunässe wird nur schlecht vertragen, aber gleichmäßige Feuchtigkeit ist wichtig – sonst werden die Blätter schnell zäh oder bitter.
Die Aussaat kann ab März direkt ins Beet erfolgen, oder man zieht sie auf der Fensterbank vor. Ein Abstand von rund 25 bis 30 cm zwischen den Pflanzen reicht aus. Nach dem Anwachsen sind sie recht genügsam – ab und zu ein bisschen Kompost, regelmäßig gießen, und sie wachsen über viele Jahre hinweg immer wieder neu aus. Wer nach der Blüte zurückschneidet, fördert den Neuaustrieb und hat länger zarte Blätter zum Ernten.
Vom Beet direkt auf den Teller
Sauerampfer ist der Star in klassischen Frühlingsgerichten. Die berühmte Frankfurter Grüne Soße kommt kaum ohne ihn aus, und auch eine Sauerampfersuppe ist schnell gemacht – leicht, frisch und belebend. Man kann die zarten Blätter auch in ein Kräuterpesto mischen, unter Quark rühren oder fein geschnitten aufs Butterbrot legen. Nur zu viel sollte es eben nicht sein – wegen der Oxalsäure.
Blutampfer ist da etwas zurückhaltender im Geschmack, aber wunderbar als Salatzutat oder essbare Deko. Seine Blätter machen sich auch toll auf belegten Broten, in Smoothies oder als Farbtupfer in Kräuterbutter. Gerade mit Gästen, sieht ein bunter Wildkräutersalat mit Blutampfer einfach fantastisch aus!