Gemüsepflanzen regelmäßig mit Wasser zu versorgen, kostet nicht nur Zeit, sondern bei hohen Temperaturen auch Wasser. Durch die sogenannten Ollas gelingt die Bewässerung von Gemüse- oder Hochbeeten... Mehr lesen ...
Mulch bezeichnet meist eine Bodenabdeckung aus natürlichen, leicht zersetzbaren organischen Materialien. © Nadzeya Pakhomava/Shutterstock.com
Einfach eine Schicht Material auf dem Boden verteilen - fertig. So ist der Gedanke, aber ganz so leicht ist es dann doch nicht. Falsches Mulchen kann dem Garten eher schaden als nützen. Hier sind die häufigsten Fehler beim Mulchen – und wie sie ganz einfach vermieden werden können.
Zu dick oder zu dünn mulchen
Eine zu dicke Mulchschicht – etwa bei Rasenschnitt oder Laub – führt leicht zu Schimmelbildung und Luftmangel im Boden. Vor allem frisches, feuchtes Material wie Rasenschnitt beginnt schnell zu faulen, wenn es in dicken Schichten aufgetragen wird. Andererseits bringt eine zu dünne Mulchschicht kaum Schutzwirkung – weder gegen Unkraut noch gegen Austrocknung. Die richtige Schichthöhe hängt vom Material ab: Rasenschnitt oder Kompost sollten etwa 2–3 cm dick aufgetragen werden, Rindenmulch oder Holzhäcksel dagegen eher 5–8 cm.
Mulch direkt an Pflanzenstängel oder Baumstämme legen
Das sieht zwar ordentlich aus, kann aber schnell Probleme verursachen. Die dauerhafte Feuchtigkeit direkt an der Pflanze begünstigt Fäulnis, Pilzkrankheiten und Schädlingsbefall. Besonders bei empfindlichen Pflanzen wie Tomaten oder Rosen sollte man darauf achten, rund um den Stängel einen kleinen Abstand – etwa eine Handbreit – freizulassen.
Nicht jedes Material ist für jede Anwendung geeignet
Rindenmulch zum Beispiel entzieht dem Boden beim Verrotten Stickstoff – ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen. Wer damit Gemüsebeete mulcht, riskiert Mangelerscheinungen wie blasse Blätter und schwaches Wachstum. In solchen Fällen sollte man entweder auf besser geeignete Materialien wie Kompost oder Stroh ausweichen – oder bei Verwendung von Rindenmulch zusätzlich Hornmehl oder anderen organischen Stickstoff einarbeiten.
Unkraut unter dem Mulch „verstecken“
Auch wenn der Gedanke verlockend ist – Mulch tötet vorhandenes Unkraut nicht ab, sondern unterdrückt nur dessen erneutes Keimen. Bleibt das Unkraut stehen, wächst es unter dem Mulch weiter oder bahnt sich den Weg durch die Mulchschicht an die Oberfläche. Deshalb ist es wichtig, vor dem Mulchen gründlich zu jäten und die Fläche möglichst unkrautfrei vorzubereiten.
Der falsche Zeitpunkt
Wer zu früh im Frühjahr mulcht, wenn der Boden noch kalt und nass ist, verlangsamt das Aufwärmen – und damit auch das Pflanzenwachstum. Besser ist es, erst zu mulchen, wenn der Boden aufgetrocknet und leicht erwärmt ist – meist ab Mitte/Ende April. Auch im Herbst kann Mulch sinnvoll sein, um den Boden vor Frost zu schützen – allerdings sollte man dann gut belüftetes, trockenes Material wie Laub, Stroh oder Reisig wählen.
Mulchen ist einfach, aber nicht ganz ohne Tücken. Mit dem richtigen Material, der passenden Schichtstärke und etwas Wissen über den Bodenzustand kann man viele Probleme vermeiden und die zahlreichen Vorteile des Mulchens voll ausschöpfen. Wer die typischen Fehler kennt, wird schnell merken: Ein gut gemulchter Garten lebt, atmet und gedeiht sichtbar besser.