Trauermücken - so wird man die kleinen Plagegeister los

Ein Artikel von Denise Wachschütz | 02.06.2025 - 10:41
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Wer kennt sie nicht? Die kleinen, schwarzen Fliegen vermehren sich explosionsartig und sind so hartnäckig wie Kakerlaken. Sie werden vor allem von feuchter Blumenerde angezogen. Die ausgewachsenen Tiere sind zwar lästig, richten aber keinen Schaden an. Gefährlich wird es durch ihre Larven: Sie leben im Boden und fressen an den feinen Wurzeln der Pflanzen – besonders bei Jungpflanzen kann das zu Schäden oder sogar zum Absterben führen. Mit folgenden Mitteln könnte ihnen der Garaus gemacht oder zumindest der Befall in Grenzen gehalten werden.

So können Trauermücken bekämpft werden

Abgesehen vom Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gibt es auch biologische Bekämpfungsmaßnahmen. Gelbsticker sind eine einfache Variante, bei der die Fliegen vom leuchtenden Gelb angezogen werden und  daran haften bleiben. Das reduziert schnell die Anzahl der fliegenden Tiere – allerdings bekämpft man damit nur die ausgewachsenen Mücken, nicht die Larven im Boden. Diese Methode empfielt sich aber nur in Innenbereichen, da nicht nur die Schädlinge, sondern auch Nützlinge daran kleben bleiben können. 

Eine weitere Möglichkeit bildet Neemöl, das aus den Samen des Niembaums (Azadirachta indica) gewonnen wird. Es wirkt gegen allerlei Schädlinge, die die Pflanze durch Fraß schädigen können. Abgesehen davon gilt es auch als Pflanzenstärkungsmittel und hat fungizide Eigenschaften, die beim verdünnten Besprühen direkt auf die Pflanze am besten wirken. Dem Gießwasser nach Packungsanleitung zugesetzt, gelangt der Wirkstoff in die Erde und wirkt auf die Larven im Substrat. Neemöl blockiert deren Entwicklung und verhindert die Verpuppung – so wird der Lebenszyklus der Trauermücken unterbrochen.

Besonders effektiv, um die Larven loszuwerden, haben sich Nematoden erwiesen. Das sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die gezielt gegen Trauermückenlarven eingesetzt werden können. Sie dringen in die Larven ein und töten sie innerhalb kurzer Zeit ab. Besonders bewährt hat sich der Nematodenstamm Steinernema feltiae, der in Gartenfachgeschäften erhältlich ist. Die Anwendung erfolgt ganz einfach über das Gießwasser, idealerweise bei Temperaturen über 12 °C. Das Substrat muss in dieser Zeit feucht gehalten werden, damit die Nematoden ihre Arbeit verrichten können. Sind keine Larven mehr vorhanden, sterben sie einfach ab.

Zimt soll mit seinen antimikrobiellen und fungiziden Wirkstoffen ebenfalls gegen den Befall helfen. Die bioaktiven Komponenten, vor allem Cinnamaldehyd und Eugenol, stören die Zellmembran von Trauermücken und können so deren Wachstum und Reproduktion hemmen. Dabei hat sich Ceylon-Zimt als am wirkungsvollsten erwiesen. Der Zimt wird einfach als feine Schicht gleichmäßig über die gesamte Erde gestreut, wobei keine Stelle ausgelassen werden sollte.

Eine Schicht feiner Quarzsand über der Erde soll den Trauermücken die Eiablage erschweren. Generell sollte darauf geachtet werden, den obersten Teil von Substraten vor dem nächsten Gießen trocknen zu lassen, da die Schädlinge feuchte Erde lieben. Auch ein Gießen in den Übertopf oder die Untertasse statt von oben über das Substrat kann die Trauermückenpopulation etwas hemmen. 

Für die biologischen Methoden der Trauermückenbekämpfung ist auf jeden Fall Geduld gefragt und meist kann dadurch leider der Befall nur reduziert anstatt komplett ausgerottet werden. Nemathoden sind hier die wirkungsvollste Methode, da sie die Larven aktiv jagen. Zusammen mit einer Strategie, um die erwachsenen Fliegen am Ei-ablegen zu hindern, etwa im Innenbereich mit Gelbtafeln, gibt es die größte Chance auf Erfolg.