Pflanzenstärkung mit Brennesseljauche

Ein Artikel von Denise Wachschütz | 11.07.2025 - 08:00
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Brennnesseljauche gilt als ökologisches Multitalent: Reich an Stickstoff, Kalium und Spurenelementen wie Eisen oder Silizium, stärkt sie die Abwehrkräfte von Pflanzen und fördert ein lebendiges Bodenleben. Sie kann einfach selbst hergestellt werden, dazu muss lediglich ein wenig gesammelt werden.

Die Herstellung

Junge Brennnesseln lassen sich im Frühjahr oder Frühsommer, fernab von stark befahrenen Straßen und Güllefeldern, am besten handschuh- und langärmelig geschützt ernten. Nach grobem Zerkleinern werden die Pflanzen locker in ein Fass oder einen Eimer gegeben und im Verhältnis von einem Kilogramm Brennnesseln zu zehn Litern Wasser mit Regen- oder Leitungswasser übergossen. Nur leicht abgedeckt an einem schattigen Ort gären lassen.

Nach ein bis zwei Wochen, während dieser Zeit alle zwei bis drei Tage umgerührt wird, zeigt die Jauche ihre Reife: Dunkelbraun gefärbt, leicht schäumend und herb-säuerlich duftend. Für die Wurzelzone eignet sich eine Verdünnung von 1 : 10, die alle drei bis vier Wochen ausgegossen werden kann. Bei Blattkrankheiten empfiehlt sich eine Spritzkur im Verhältnis 1 : 20, auf Blattober- und -unterseiten in den kühleren Morgen- oder Abendstunden aufgebracht. Im Kompost häufen sich durch Zugabe von Brennnesseljauche Mikroben, sodass die Zersetzung beschleunigt wird.

Was sollte dabei beachtet werden?

Damit die Nährstoffe erhalten bleiben, sollte die Jauche innerhalb von drei bis vier Wochen aufgebraucht werden. Wer kontinuierlich düngen möchte, setzt alle zwei Wochen einen frischen Ansatz an. Unverdünnt ist Brennnesseljauche sehr konzentriert und kann Wurzeln schädigen, daher stets nur in verdünnter Form verwenden. Ein paar Handvoll Holzasche im Ansatz oder etwas frisches Brennnesselgrün können den intensiven Geruch mildern. Reste gehören nicht in Abflüsse, da sie dort kurzfristig den Sauerstoffgehalt des Wassers reduzieren können.