Farbenfrohe Igelköpfe

Ein Artikel von Redaktion/BG | 30.07.2025 - 09:38
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Sie gelten als anspruchslos, blühfreudig und sind mit ihren großen Blütenköpfen so beliebt, dass die Züchter neben den purpurnen Sorten auch Igelköpfe in allen Regenbogenfarben hervorgebracht haben. Die Gattung Echinacea umfasst zurzeit 9 Arten, von denen zumindest 3 gärtnerisch interessant sind. Die meisten Sorten gibt es natürlich vom allseits bekannten Roten Scheinsonnenhut, auch als Purpur-Sonnenhut oder Roter Igelkopf (Echinacea purpurea) bekannt. Er ist als Zierstaude in Gärten und Parks beliebt und hat sich als Heilpflanze einen großen Namen gemacht. Presssäfte aus den Blättern und Wurzelstöcken werden zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten eingesetzt. Schon die Ureinwohner Amerikas sollen diese Heilkräfte gekannt und genutzt haben. Medizinisch ist der Effekt zwar nur für eine Art nachgewiesen, den Wert der Zierstaude schmälert dies aber keineswegs.

Der richtige Standort

Igelköpfe lieben die Sonne! Die Präriestauden aus Amerika danken einen sonnigen Standort mit besonders vielen Blütenköpfen und einer langen Blütezeit, oft von Juli bis September. Auch an halbschattigen Standorten gedeihen die Sonnenkinder, produzieren da aber meist mehr Laub und weniger Blüten. Der Boden sollte humos und tiefgründig, aber gut durchlässig sein. Staunässe führt im Winter zum Verfaulen der Wurzelstöcke. Schwere Böden mit hohem Lehmanteil sollten Sie bei der Pflanzung mit Kies und Sand durchlässiger machen. Auch ein leicht hügelförmiges Beet lässt überschüssige Feuchtigkeit gut abfließen. Trotz ihrer Empfindlichkeit gegenüber Winterfeuchtigkeit sollten Sie die Stauden in sehr trockenen Sommern regelmäßig wässern. Unter normalen Bedingungen kommen sie aber gut ohne diese Zuwendung aus. Winterschutz brauchen Echinaceen nicht. Sie sind bei uns ausreichend frosthart. 

Noch mehr Igelköpfe

Echinaceen können Sie entweder durch Teilung oder Aussaat vermehren. Kräftige Stauden, die schon ein paar Jahre am gleichen Platz stehen und sich gut etabliert haben, können Sie alle paar Jahre im zeitigen Frühjahr teilen. Dazu stechen Sie den Wurzelstock mit einem Spaten in der Mitte durch oder teilen ihn nach dem Ausgraben per Hand und versetzen einen Teil an einen anderen Standort, den Sie mit Kompost und Humus aufgebessert haben. So können Sie auch Stauden verjüngen, deren Blütenfülle über die Jahre schon nachgelassen hat. Wer im Herbst Samen aus den reifen Fruchtständen geschüttelt hat, kann im Frühjahr, zwischen März und April aussäen. Lassen Sie die Samen zunächst über Nacht quellen und verteilen Sie sie mit etwas Abstand in einer Schale mit Aussaaterde. Bedecken Sie die Samen knapp einen halben Zentimeter hoch mit Erde. Halten Sie die Schale feucht und stellen Sie sie bei Zimmertemperatur hell auf. Pikiert wird, sobald nach den Keimblättern die ersten richtigen Blätter erschienen sind. Ins Freilandbeet können Sie die Pflänzchen nach ungefähr 2 Monaten aussetzen. Zu diesem Zeitpunkt sollten sie aber schon 20 cm hoch sein, und es dürfen keine starken Fröste mehr zu erwarten sein.

Achtung: Junge Igelköpfe sind bei Schnecken sehr beliebt! In den ersten Wochen also immer wieder kontrollieren und wenn nötig Schnecken absammeln! Das gilt auch für den ersten Frühjahrsaustrieb von bereits etablierten Pflanzen. Die erste Blüte können Sie an einem guten Standort schon im ersten, spätestens im zweiten Jahr erwarten. Bezüglich der Blütenfarbe können Sie sich bei selbst gesammelten und ausgesäten Pflanzen übrigens auf die eine oder andere Überraschung gefasst machen. Die Sorten vermischen sich gerne untereinander bzw. bringen wieder Merkmale ihrer Elternteile hervor. Wer die Vermehrung seiner Gartenpflanzen gerne sich selbst überlässt, wird von Echinaceen begeistert sein. Die Lichtkeimer säen sich in humoser Erde freudig selbst aus. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie zumindest einige Fruchtstände den Winter überstehen lassen. Tipp: Die Sämlinge erinnern mit ihren breiten Blättern an junge Hosta oder Breitwegerich. Sind sie sehr wüchsig, können Sie die Mutterpflanzen in Bedrängnis bringen. Also bei sehr knappem Pflanzabstand besser umsiedeln oder noch besser: verschenken. 

Richtig zurückschneiden

Auch wenn Sie von Ihren Echinaceen Samen gewinnen wollen: Lassen Sie sich ja nicht dazu verleiten, sämtliche Blütenstände ausreifen zu lassen! Die Samenbildung kostet der Pflanze so viel Kraft, dass sie nur noch spärlich neue Knospen bildet und schon im Sommer die Blüte einstellt. Schneiden Sie die verblühten Blütenköpfe über die Sommermonate kontinuierlich ab, nur den letzten Flor im Spätsommer oder Herbst lassen Sie dann stehen. Mit einem Hauch Raureif oder einer Schneehaube sehen nämlich selbst verblühte Igelköpfe bezaubernd aus, und Gartenvögel wie Stieglitze freuen sich über die nahrhafte Futterquelle. Den gänzlichen Rückschnitt nehmen Sie am besten im Frühling vor. Dann können Sie die vertrockneten Pflanzenteile bodennah abschneiden. 

Schön kombiniert

Igelköpfe treiben relativ spät aus und kommen erst im Hochsommer zur Blüte. Zarte Frühjahrsblüher wie Krokus, Schneeglöckchen und Traubenhyazinthen, aber auch niedrig bleibende Tulpen und Narzissen sind wunderbare Lückenfüller für diese Zeit, ziehen schnell ein und machen den Stauden im Wurzelraum keine Konkurrenz. Denn: Echinaceen sind trotz ihrer Wüchsigkeit nicht besonders konkurrenzstark. Sie passen zwar wunderbar in sommerliche bis herbstliche Staudenbeete mit Flammenblume (Phlox), Sonnenbraut (Helenium), Sonnenhut (Rudbeckia) und Herbstastern (Aster), werden von den hohen Stauden aber so bedrängt, dass sie im nächsten Jahr nicht mehr wiederkommen. Besser sind Begleitpflanzen, welche der Staude nicht zu sehr auf den Leib rücken, aber ihre starren Stiele umspielen wie etwa halbhohe Ziergräser.

Eine besondere Attraktion ist Echinacea auch im Kontext eines Bauern- oder Heilkräutergartens. Entlang eines Holzlattenzauns oder als Hintergrundbepflanzung eines sonnigen Kräuter- oder Gemüsebeets wird der Igelkopf seine Wirkung nicht verfehlen. Lassen Sie die Kräuter auf jeden Fall zur Blüte kommen – die Blüten von Thymian, Lavendel, Oregano und Salbei werden farblich hervorragend mit purpurfarbenen Igelköpfen harmonieren. Auch von den Lichtansprüchen und vom Standort her ist diese Kombination zu empfehlen. Wer den Prärie-Charakter der Staude unterstreichen möchte, sollte zu zarten Ziergräsern mit Horstwuchs greifen. Auch ein Ensemble mit Kugeldistel (Echinops) oder Wilder Karde (Dispsacus) kann reizvoll sein.

Wer im Beet schon Verluste von Echinacea verzeichnen musste, sollte sich überlegen, die Staude besser in Töpfen zu ziehen. Achten Sie aber darauf, dass der Wurzelstock genügend Erdreich hat, um in die Tiefe zu gehen. Ein Kübel mit 50 cm Höhe sollte das Minimum sein. Als Substrat eignet sich ein Gemisch aus Blumenerde, Kompost, Sand und etwas Blähton oder Kies. Mengen Sie beim Pflanzen auch gleich etwas Langzeitdünger bei. Auf einer sonnigen Terrasse wird sich die Staude gut entwickeln. Voraussetzung ist hier natürlich das regelmäßige Gießen. Im Winter sollten Sie darauf achten, dass der Kübel nicht zu viel Feuchtigkeit ausgesetzt ist.