Wasserlinsen sind essbar

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 31.01.2017 - 13:35
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Sie treten oft massenhaft auf, sind jedoch im Einzelnen klein und unscheinbar, aber unglaublich nahrhaft. Wasserlinsen könnte bald ein ernst zu nehmende Ergänzung zu Gemüse werden © Sardo Michael/Shutterstock

Wie eine Untersuchung der Universität in Jena bestätigt hat, ist die „Entengrütze“, wie Wasserlinsen auch bezeichnet werden, für die menschliche Ernährung sehr gut geeignet. Die Wissenschafter nahmen sechs verschiedene Wasserlinsenarten unter die Lupe und bestimmten verschiedene Parameter wie den Eiweiß-, Fett- und Stärkegehalt.

Erstaunlicher Nährwert

Die Wasserlinsen hatten einen Proteinanteil von rund 30 %, der mit Lupine, Raps oder Erbsen vergleichbar ist. Somit können die winzigen Pflanzen durchaus als Eiweißquelle für die menschliche Ernährung dienen, schließen die Wissenschafter. Durch geeignete Kulturbedingungen wäre es möglich, den Proteinanteil auf bis zu 40 % zu steigern.

Zudem enthalten Wasserlinsen 4 bis 7 % Fett und 4 bis 10 % Stärke. Die beiden Arten der Gattung Wolffia hatten einen besonders hohen Aminosäureanteil. Der Lysingehalt war sogar höher als bei Weizen-, Reis- und Maismehl. Zudem punktete die „Entengrütze“ mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren wie Stearidonsäure und alpha-Linolensäure. Im Vergleich zu anderen pflanzlichen Lebensmitteln war auch die Konzentration der Antioxidanzien relativ hoch.

Ernte ohne zusätzliche Anbauflächen

In Thailand, Kambodscha und Laos dienen Wasserlinsen seit vielen Generationen als günstige Nahrungsquelle. Die Art Wolffia globosa kommt in Suppen, Salaten, Currygerichten und im Omelette auf den Tisch. Sie ist 0,7 bis 1,5 mm groß, kugelig und hat keine Wurzeln.

Ein großer Vorteil ist, dass sich die Pflanzen stark vermehren und für die Erzeugung keine zusätzlichen Anbauflächen notwendig sind. Außerdem können Wasserlinsen im Wasser gelöste Spurenelemente aufnehmen und auf diese Weise ernährungsbedingte Mangelerscheinungen ausgleichen, ist im Fachjournal „Food Chemistry“ zu lesen.

Bislang werden Wasserlinsen nicht kultiviert, sondern nur in Gewässern geerntet. Allerdings gibt es in den Niederlanden und in Israel bereits erste Versuchsanlagen. Bis die "Entengrütze" auch bei uns auf Akzeptanz stößt, sind allerdings noch weitere Untersuchungen notwendig.


Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de