Gundermann: Überraschend aromatisch

Ein Artikel von Heike Kreuz, www.bzfe.de/Red. | 16.04.2018 - 11:02

Sobald es wärmer wird, fällt der Gundermann durch seine blauvioletten Blütenteppiche auf. Bis dahin ist der Gundermann (Glechoma hederacea), auch Gundelrebe genannt, eher unscheinbar. Nur selten wird das Wildkraut in der Küche verwendet. Dabei macht sein herbes bis leicht harziges Aroma viele Alltagsgerichte wie Erdäpfel und Eierspeisen interessanter.

Auch für Salate, Kräutertopfen und Pesto ist der Gundermann eine Bereicherung, etwa gemeinsam mit anderen Wildkräutern wie Gänseblümchen, Löwenzahn oder Brennnesseln. Auch Tee und Kräuterlimonade können mit Gundermann verfeinert werden. Allerdings sollte sparsam dosiert werden, damit der Geschmack nicht zu intensiv wird.

Gesundes vom Wegesrand

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Das eher unscheinbare Wildkraut macht erst durch seine hübschen Lippenblüten auf sich aufmerksam © Miroslav Hlavko/Shutterstock.com

Der Gundermann wird 10 bis 20 cm hoch und wächst am Waldrand, unter Hecken, aber auch in feuchten Wiesen. Zwischen April bis Juni zeigt er seine blauvioletten Blüten. Weitere wichtige Erkennungsmerkmale sind die langen, vierkantigen Stängel und die herz- bis nierenförmigen Blätter, die an den Rändern eingekerbt sind. Beim Zerreiben entsteht ein scharfer Geruch, der etwas an Minze erinnert.

Der Gehalt an Vitamin C, Mineralstoffen wie Kalium, ätherischen Öle, Saponinen, Gerbstoffen und gesundheitsfördernden Bitterstoffen machen das Wildkraut besonders wertvoll. Im Mittelalter wurde der Gundermann in klösterlichen Gärten als Arzneimittelpflanze angebaut und zur Heilung von Wunden eingesetzt. So leitet sich der Name vermutlich vom althochdeutschen Wort „gund“ für Eiter oder Beule ab. Die Blättchen sollen aber auch in einer Tasse warmer Milch bei Schnupfen und Husten helfen.