Austernpflanze: Meeresfrüchte-Aroma aus dem Garten

Ein Artikel von Christiane Bartal | 22.08.2018 - 10:17

Ursprünglich ist die blaugrün bereifte, sukkulente Austernpflanze (Mertensia maritima) in den sandigen Dünen der Küsten Nordschottlands beheimatet. Dem rauen Klima ihrer Heimat zufolge ist sie auch bei uns anspruchslos und unglaublich winterhart (bis –30 °C). Chefköche und Feinschmecker haben es auf ihr edles Aroma abgesehen, das an Austern, Champignons und Borretsch erinnert.

Die Austernpflanze eignet sich wunderbar als Rohkost, für frische Salate oder fürs Butterbrot, verfeinert aber auch roh darübergestreut Austern- und Fischgerichte (durch Erhitzen würden die Blätter das Aroma verlieren).

So gelingt die Kultur im Garten

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Ab Juni bildet die Austernpflanze kleine glockenförmige Blüten © Danny Hummel/Shutterstock.com

Die Anzucht kann im Topf oder direkt im Beet erfolgen. Gepflanzt wird die mehrjährige Austernpflanze zwischen März und Juni in einen sandigen und gut wasserdurchlässigen Boden, der etwas mit Kompost angereichert ist. Ideal ist ein halbschattiger bis sonniger Standort. Die Pflanze bevorzugt frische Standorte und muss daher speziell im Hochsommer regelmäßig gegossen werden. Eine gelegentliche „Düngung“ mit Salz kommt der maritimen Küstenpflanze entgegen.

Geerntet werden die zarten sukkulenten Blättchen und Stiele laufend zwischen April und September. Ab Juni/Juli bis in den Herbst hinein bildet die bis 20 cm hoch wachsende Borretsch-Verwandte hübsche blaue Glockenblüten, die Bienen magisch anziehen. Im Spätherbst verliert die Pflanze ihre Blätter. Im Frühjahr lässt sich der Neuaustrieb fördern, indem Sie eine Glasglocke darüber stülpen.

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Auch Schnecken haben die Austernpflanze zum Fressen gern. Sorgen Sie daher für einen ausreichenden Schneckenschutz.