Yacón: Gemüserarität aus der Erde

Ein Artikel von Christiane Bartal | 10.10.2018 - 17:14
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Optisch erinnern die Knollen an eine Mischung aus Erdäpfel, Süßkartoffel und Topinambur © Galembeck/Shutterstock.com

Neben der Bezeichnung Yucón (Polymnia sonchifolia, syn. Smallanthus sonchifolius) ist diese in den Anden schon seit über 1.000 Jahren kultivierte Inka-Pflanze auch als „Erdbirne“ bekannt (sollte aber nicht mit Topinambur verwechselt werden, der ebenfalls diesen Beinamen trägt). Die erdäpfelähnlichen, aber viel saftigeren und knackigeren Knollen bereichern den Speiseplan, denn ihr süßlicher Geschmack erinnert an Birnen. Wie Topinambur ist Yacón kalorienarm und eignet sich daher zur Frühlingsdiät oder bei Diabetes.

Die Yacón-Knollen sind reich an freier Glutaminsäure, einer natürlichen Aminosäure, die als Geschmacksverstärker wirkt. Mischt man die Knollen einem Gericht bei, so schlägt sich das deutlich im Geschmack nieder.

Die Knollen können wie Erdäpfel zubereitet werden: gekocht und geschält, gebraten, als Püree, Gratin oder als Puffer. Im Gegensatz zu Erdäpfeln oder Süßkartoffeln sind sie auch roh genießbar und im Aroma etwas pfeffrig, etwa in gemischten Salaten. Mit einem leicht karamellisierten Sirup wird aus Yacón außerdem ein außergewöhnliches Dessert.
 

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Im September/Oktober zeigen sich die kleinen sonnenblumenartigen Blüten © Alice Heart/Shutterstock.com

Anbau, Pflege & Ernte

Yucón kann im Garten bis zu 2 m hoch werden, sollte daher im Gemüsegarten ausreichend Platz zugesprochen bekommen bzw. an den Rand gepflanzt werden. Gepflanzt werden die Knollen im Mai (nach den Eisheiligen) in 20 cm Tiefe und einem Abstand von 80 cm in einen tiefgründigen, humusreichen Boden.

Außer regelmäßigen Wassergaben in den Sommermonaten und gelegentlichem Anhäufeln (um die Knollen zu schützen), ist Yacón äußerst pflegeleicht.

Im Herbst, sobald die ersten kleineren Fröste da und das Laub welk ist, müssen die mäßig frostharten Knollen aus der Erde genommen werden. Das ist zugleich die Zeit der Ernte, die im Oktober/November stattfindet. Lassen Sie nur die jungen Sprossen rund um die Sprossrosette im Boden und decken Sie diese mit einer Schicht Laub oder Stroh ab.

Vermehren lässt sich die Pflanze durch Teilung der Wurzelbündel. Bis zum Auspflanzen im April/Mai werden die Knollen in Sand kühl gelagert. Auch über Stecklinge lässt sich Yukón vermehren.